Wort zum Sonntag

„Das Wort zum Sonntag, 10. Juli 2022“

Das Wort zum Sonntag, 10. Juli 2022

Das Wort zum Sonntag, 10. Juli 2022

Pastor Axel Bargheer, Kopenhagen
Axel Bargheer
Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: Adobe Stock

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Das Wort zum Sonntag, 10. Juli 2022, von Axel Bargheer, Pastor der Deutsch Reformierten Kirche in Kopenhagen

Zwischen den Polen

Die Begeisterung zum Start der Tour de France in Dänemark war außergewöhnlich. An den ersten beiden Etappentagen habe ich mit zwei fahrradbegeisterten Freunden in Deutschland Bilder von der Strecke geteilt und Textnachrichten hin und her geschrieben. Ob direkt an der Route oder vor dem heimischen Bildschirm, die gute Stimmung war überall mit Händen zu greifen. Und dazu gab es die tollen Bilder, die aus den Hubschraubern aufgenommen wurden.

Am Sonntagabend flogen wieder Hubschrauber über Kopenhagen, aber die Stimmung schlug ins Gegenteil um. Auch die Textnachrichten waren jetzt anders. Wir hatten ein deutsch-französisches Pfarrerkolleg in der Gemeinde zu Gast, und in einer Pause sickerten die Meldungen über die Schießerei im Field‘s durch. Gleichzeitig bekam ich eine Nachricht meiner Tochter: Bist du okay? In den Tagen zuvor hatte sie noch entspannte Bilder und unbekümmerte Nachrichten aus dem Urlaub geschickt.

So lagen in kurzer Zeit eine allgemeine Begeisterung und gute Laune einerseits und eine große Verunsicherung und Besorgnis andererseits ganz dicht beieinander.

Nun könnte man lapidar sagen, so ist das Leben eben. Und die Wirklichkeit zeigt, dass dieses nicht ganz falsch ist. Wir sind vor Krisen nicht sicher und werden es erleben, erschüttert zu werden. Diese Tatsache auszublenden, hilft uns nicht. Aber ist das alles, was wir zu sagen haben?

Zum einen stehen wir nicht allein, sondern haben hoffentlich Menschen um uns herum, auf die wir uns auch bei Gegenwind verlassen können – und die sich auch auf uns verlassen können; selbst wenn dieses in einer Gesellschaft von Selbstinszenierungen und wachsendem Egoismus eine schwankende Sicherheit werden kann.

Zum anderen ist es Kern der christlichen Botschaft, dass Gott sich uns von sich aus und ohne unser Zutun zugewandt hat; wie auch immer das im konkreten Fall aussieht. Das Leben ist mehr als das, was wir von hier aus sehen können, und mehr als unser Verstand uns träumen lässt. Um das zu erkennen, muss man nicht fromm sein. Wir erleben das Leben als zweideutig und gebrochen und suchen gleichzeitig nach dem, was wirklich verlässlich ist.

Die Antwort geben biblische Autoren, die auf vielfältige Weise Halt und Orientierung bei Gott fanden und davon erzählen: „Ich suchte die Nähe des Herrn – er hat mir geantwortet Er rettete mich aus aller Angst.“ (Ps 34,5)

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Tomme borgerlige klimaløfter!“

Sønderjysk Elitesport

Jens Kragh Iversen
Jens Kragh Iversen Sportredakteur
„Eine Ära geht bei Sønderjysk Elitesport zu Ende“