Hand aufs Herz liebe Leser: Wir sind doch alle mal im Auto zu schnell gefahren. Oder haben einen Blick auf das brummende Handy geworfen. Vielleicht tun wir es in Zukunft aber lieber nicht, denn die Zahl der Verkehrstoten ist dramatisch gestiegen. Im vergangenen Jahr starben mindestens 205 Verkehrsteilnehmer in Dänemark. Dabei war das Ziel für dieses Jahr 120 Verkehrstote. Weit gefehlt also.

Es gibt vor allem drei Hauptsünden im Verkehr: zu hohe Geschwindigkeit, Drogen- oder Alkoholeinfluss und Unaufmerksamkeit.

Die Zahlen sind überraschend, denn eigentlich ist die Kurve seit 1971 auf dem Weg nach unten. Damals starben 1.213 Menschen in Dänemark im Verkehr. Das war die Zeit vor allgemeinen Geschwindigkeitsgrenzen (1974) und vor der Gurtpflicht (1976). Im Laufe eines Jahrzehnts halbierte sich die Zahl der Verkehrstoten, und auch nach 1981 fiel die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle immer weiter.

Doch seit 2012 stagniert die Anzahl der Verkehrsopfer bei etwa 170-180 Toten – mit den negativen Ausnahmen 2016 (211) und 2019 (205 laut der vorläufigen Statistik).

Politik, Polizei und der Rat für Verkehrssicherheit richten seit Jahren ihre Kampagnen gegen die drei Verkehrssünden. Mal mit Humor, mal mit dem gehobenen Zeigefinger, mit Gefühlen oder aber auch wie in den vergangenen Jahren mit großer Dramatik und Schrecken.

Aber die guten Vorsätze sind ins Stocken geraten, und da bleibt eigentlich nur noch eine Option: dass sich jeder selbst an die Nase fasst. Es sind nämlich nicht immer „die anderen", die zu schnell oder unaufmerksam fahren. Es sind auch du und ich. Letztendlich können nur wir selber die Verkehrskultur ändern – weil wir ein Teil der heutigen Kultur sind.

Also Fuß vom Gas, und Hände weg vom Telefon. So schwierig ist das doch gar nicht.