Leitartikel

Strahlende Regionspolitik

Strahlende Regionspolitik

Strahlende Regionspolitik

Peter Lassen
Peter Lassen Hauptredaktion
Apenrade/Aabenraa
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Symbolbild Foto: DPA

Es wird Zeit, das einstige Flaggschiff der oft zitierten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, die Flensburger Strahlentherapie, wieder in See stechen zu lassen, ist Nordschleswiger-Redakteur Peter Lassen überzeugt – denn womöglich könnte auch noch mehr herauskommen.

Bei dem anhaltenden Sonnenschein sind Flensburger Strahlen sicherlich nicht ein Thema, mit dem sich die Regionspolitiker Süddänemarks aktuell intensiv beschäftigen.

Aber nach einem langen Sommerurlaub beginnen die Amtsgeschäfte so langsam wieder in der kommenden Woche, und da wird es für Regionschefin Stephanie Lose (V) und ihre 40 Kollegen im Roten Wurm in Vejle  langsam Zeit, konkreter zu werden im Zuge der anstehenden Budgetverhandlungen.

Generell sieht die ökonomische Lage der Region gut aus nach den Budgetrahmenverhandlungen, die Lose erstmals als Vorsitzende von Danske Regioner mit Parteikollege und Finanzminister Kristian Jensen geführt hat.

Es ist wieder etwas Luft drin, und da kommen wir dann auf die Flensburger Strahlen zurück, die ja wahrlich trotz des relativ bescheidenen Preises für die betroffenen Krebspatienten mehr als jede Krone wert sind. Da muss nur rund eine Million im rund 25 Milliarden Kronen starken Regionsbudget gefunden werden.

Auch wenn u. a. die Strahlenabteilung im Krankenhaus Vejle vorzügliche Arbeit leistet – und auch die Kapazität und den Willen hat, alle Nordschleswiger zu behandeln. Man sollte nicht nur aus Rücksicht auf die grenznahen Krebspatienten nach zwei Jahren Pause endlich wieder die Grenze öffnen für dänische Patienten im Flensburger  St. Franziskus Krankenhaus.

Dort würde man diese mit offenen Armen wieder aufnehmen: auch um das einstige Flaggschiff der so oft zitierten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wieder in See stechen zu lassen.

Im Kielwasser könnte dabei dann womöglich und endlich  auch mehr gegenseitige Zusammenarbeit im Bereich Gesundheit herauskommen.

Auch dieses Thema hat man auf beiden Seiten der Grenze immer wieder aufgebracht.
Aber bei den Strahlen soll es nun nicht mehr primär ums Geld gehen, sondern um die Patienten. Der Wille ist offenbar da –  nur der Weg ist noch nicht gefunden.

Apropos Wille: Im Zuge des Regionswahlkampfes im vergangenen Herbst machten sich fast alle für eine Wiedereinführung der Strahlenbehandlung stark. Daran sollte man sich dann erinnern, wenn man  den Sommerschlaf aus den Augen gerieben hat und wieder Politik für Süddänemark und das Grenzland machen will.

Der SP-Spitzenkandidat bei der Regionswahl, Gösta Toft, steht Gewehr bei Fuß:
 „Wenn die Parteien halten, was sie im Wahlkampf versprochen haben, sollte es möglich sein, in Flensburg wieder in die Strahlentherapie zu gehen.“

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