Leitartikel

„Sportliches Jütland“

Sportliches Jütland

Sportliches Jütland

Apenrade/Aabenraa
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Die Lebensqualitt muss in den sogenannten „Randgebieten" Dänemarks nicht unbedingt schlechter sein. Im Gegenteil, findet Redakteurin Sara Wasmund anhand neuer Zahlen der dänischen Statistikbehörde.

Lebt es sich auf dem Land sportlicher und gesünder? Fest steht: In Dänemark gibt es aktuell über 1.600 Sporthallen, die größer sind als 800 Quadratmeter.

Doch im Verhältnis zur Anzahl der Einwohner gibt es dabei ein deutliches Ungleichverhältnis zwischen den Kommunen. Das zeigen neue Zahlen der dänischen Statistikbehörde.

Während mehrere Kommunen rund um Kopenhagen mit weniger als zwei Sporthallen pro 10.000 Einwohner leben müssen, gibt es vielerorts in Jütland mindestens fünf Hallen pro 10.000 Bürgern.

„Auf die Spitze getrieben, müssen sich auf Frederiksberg über zehnmal so viele Menschen eine Halle teilen als in Lemvig“, beschreibt es der zuständige Mitarbeiter von Danmarks Statistik, Søren Østerballe.

Die Zahlen sprechen für sich und lassen aufhorchen

Die Zahlen sprechen für sich und lassen aufhorchen: Unter den 14 Kommunen mit mindestens fünf Hallen pro 10.000 Einwohner liegen 11 in Jütland – und keine auf Seeland. Aarhus ist außerdem die einzige Kommune außerhalb der Region Hauptstadt mit weniger als zwei Hallen pro 10.000 Menschen.

Und damit nicht genug: Auch was die Verteilung von Fußballfeldern, Schwimmhallen und Fitnesszentren angeht, ist der Schnitt pro Einwohner außerhalb der größeren Städte weitaus besser.

In Nordschleswig ist das Alltag, hier wird die körperliche Aktivität gefördert, wo es nur geht. Kommunen lassen Spazierwege entlang der Küste anlegen, Ortsvereine oder Sportvereine bieten Schnupperveranstaltungen an – nicht nur das Angebot ist riesig, sondern auch die Infrastruktur.

Allerorten sind Trimm-dich-Pfade und Wanderstrecken entstanden, Bewegungs-Cafés für Ältere, in den Dörfern gibt es zuhauf offene Lauf-Gruppen für alle, und jede Kommune fährt eine aktive Sportpolitik.

Hinzu kommen die vielen Angebote und Initiativen lokaler Vereine, Gruppen und Organisationen. Der Sozialdienst Nordschleswig hat beispielsweise vor Kurzem eine Trimm-dich-Station am Haus Quickborn eingeweiht, die in Zusammenarbeit mit Kommune und lokalen Vereinen entstanden ist. Die simple Logik: Wer sich bewegt, bleibt länger gesund, länger selbstständig, länger aktiv. Dieser Zusammenhang ist allseits bekannt – doch es benötigt nun mal die nötigen Anreize, um selbst aktiv zu werden.

Sporthallen allein sind nicht genug – es sind die Vereine, Gruppen und schlussendlich die Menschen, die andere Menschen in Bewegung bringen.  In dieser Hinsicht sind wir in Nordschleswig ausnahmsweise einmal besonders gut dran, was den Landesdurchschnitt betrifft.

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