Leitartikel

„Sicherheit statt Sorgen“

„Sicherheit statt Sorgen“

„Sicherheit statt Sorgen“

Apenrade/Aabenraa
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Abermals ist die Zahl der Einbrüche gesunken, doch seien es immer noch zu viele, schreibt Chefredakteur Gwyn Nissen, der durchaus eine Eigenverantwortung der Bürger Dänemarks sieht.

12.744 Mal wurde in den ersten drei Monaten des Jahres eingebrochen. Das ist der geringste Wert den Danmarks Statistik seit 1995 notiert hat. Vor zehn Jahren gab es doppelt so viele Einbrüche, aber seit Jahren fällt die Einbruchsstatistik – mit wenigen Ausnahmen – Jahr um Jahr.

Trotz aller Freude über die abermals gesunkene Anzahl der Einbrüche: es sind immer  noch zu viele. In Dänemark passen wir einfach nicht gut genug auf unsere Wertgegenstände auf, und unsere Heime haben im wahrsten Sinne des Wortes offene Türen.

Bei der Hälfte der Taten steigen die Einbrecher in private Häuser oder Wohnungen ein – das sind im Durchschnitt 70 Einbrüche pro Tag in ganz Dänemark. Also nicht einmal ein Einbruch in jeder Kommune – aber dennoch: zu viele.
Im internationalen Vergleich hinkt Dänemark hinterher, weil wir oft leichtsinnig (und gutgläubig) mit der Sicherheit umgehen: Hintertüren stehen auf oder Fenster sind geöffnet. Computer, Designermöbel und -lampen, iPhones oder andere Wertgegenstände sind durch die Fenster sichtbar.

Profis brauchen nur  wenige Minuten, um   ein Fenster zu öffnen und in Windeseile mit dem Diebesgut zu verschwinden. Dabei sind die gestohlenen Gegenstände selten das größte Problem.   Vielen Opfern  machen die psychischen Folgen eines Einbruchs zu schaffen – ist es doch ein  Eingriff in die Privatsphäre. Sie fühlen sich zu Hause nicht mehr wohl  oder haben gar Angst.

Gut zu wissen, dass   das Risiko eines Einbruchs stetig fällt. Wir brauchen uns  also keine großen Sorgen machen – vor allem nicht, wenn jeder zu Hause die richtigen und notwendigen Vorkehrungen gemacht hat.

Ein weiteres Schreckensszenarium ist das Internet. Hier gibt es inzwischen genau so viele  Betrugsfälle wie Einbrüche, stellt Danmarks Statistik fest. Doch auch hier gilt, dass man auf seine Wertgegenstände aufpasst und die Vordertür nicht offen stehen lässt. Sichere Passwörter sind der Schlüssel zum Selbstschutz.

Wer im Netz einkaufen geht, muss dort genauso gut auf sein Geld aufpassen, wie in der Fußgängerzone, und wenn ein Handel zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist sicherlich nichts Wahres dran. Durch gesunden Menschenverstand kann man sich digital und real schützen –  nicht zu 100 Prozent, aber genügend, um sich nicht die ganze Zeit Sorgen darüber  machen zu müssen, ob man Opfer von Kriminalität wird.

 

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