Leitartikel

„Schade – aber notwendig“

„Schade – aber notwendig“

„Schade – aber notwendig“

Apenrade/Aabenraa
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Dem Kindergarten und der Schule in Osterhoist fehlen die Grundlage für den weiteren Betrieb. Foto: Monika Thomsen

Die Schulschließung in Osterhoist ist eine bedauerliche, aber auch notwendige Entscheidung. Es ist aber nicht die erste schwierige Entscheidung in der Minderheit – und es wird auch nicht die letzte sein, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.

Es war vorauszusehen, aber dennoch tut die Entscheidung natürlich weh: Die Deutsche Schule Osterhoist schließt zum Jahresende. Damit endet nach 67 Jahren ein Stück deutsch-nordschleswigsche Geschichte im Ort.

Nicht die Minderheit und nicht der Deutsche Schul- und Sprachverein haben die Schule geschlossen, sondern die Eltern. Und zwar nicht die, die bis zum Ende an ihrer kleinen Dorfschule festgehalten haben, in der Hoffnung, dass noch neue Schüler hinzukommen, sondern die deutschen Eltern, die es in Hoist einfach nicht mehr gibt. Die Entscheidung lag seit einigen Jahren in der Luft und aus diesem Grund haben der DSSV und die Schulkräfte vor Ort sich auch gut darauf vorbereitet: Die gemeinsame Schulleitung der  Schulen in Osterhoist und Rapstedt ist ein Beispiel, wie auch die immer enger werdende Zusammenarbeit, die bedeutet, dass die beiden Schulen heute praktisch zusammengewachsen sind.

Wäre diese Entscheidung vor vier Jahren gefallen, hätten die Eltern aus Osterhoist kaum die „Reise“ nach Rapstedt mit ihren Kindern angetreten. Nun aber ist es praktisch eine Institution, und die neun  Schüler, die jetzt auch auf dem Papier von Osterhoist nach Rapstedt wechseln, stärken somit auch die  deutsche Nachbarschule. Auch die deutsche Gemeinschaft in Osterhoist und Umgebung hat sich gut vorbereitet.  Für den Tag, an dem es die Schule nicht mehr geben sollte, hatten die Vereine  vorgesorgt und sich eine neue Versammlungsstätte gefunden*. Denn die deutschen Schulen haben eben auch eine sammelnde Funktion für die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig.

Schade, dass es in Osterhoist nach dem Jahreswechsel nicht weitergeht, aber auch das ist Fakt: Im ländlichen Raum  hat die Minderheit aufgrund generell schrumpfender Kinderzahlen mancherorts einen schwierigen Stand. Das war vor einigen Jahren auch in Hoyer der Fall – und wer weiß, wie der Stand der Dinge in zehn Jahren ist. Die Schulschließung in Osterhoist ist eine bedauerliche, aber auch notwendige Entscheidung. Es ist aber nicht die erste schwierige Entscheidung in der Minderheit – und es wird auch nicht die letzte sein, denn die Umstellung und zum Teil auch Neuausrichtung  der deutschen Volksgruppe ist in diesen Jahren in vollem Gange. Das dies machbar ist, zeigt das Beispiel Osterhoist.

*) Der Leitartikel wurde in dieser Version vom Nordschleswiger gebracht. Allerdings stimmt es nicht, dass es in Osterhoist nach der Schulschließung bereits eine Versammlungsstätte für die deutschen Vereine gibt. Das Schulgebäude soll verkauft werden und demnach sucht die deutsche Gemeinschaft nach einer Versammlungsstätte. Wir bitten um Entschuldigung.

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