Leitartikel

„Rauchen verboten“

„Rauchen verboten“

„Rauchen verboten“

Apenrade/Aabenraa
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Mit dem Wissen, das wir heute über die Folgen des Rauchens haben, ist das Rauchen eben nicht nur eine „private Sache“, sondern Staat, Regionen, Kommunen und Arbeitgeber können – ja, müssen sich einmischen. Und was sich zunächst als eine Einmischung in die Privatsphäre anhört, macht schon Sinn, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.

Es ist in den vergangenen Jahren gewiss nicht leichter geworden, Raucher zu sein. Immer öfter heißt es „Rauchen verboten“, und das Gefühl vom Cowboy, der mit einer Zigarette im Mundwinkel der Abendsonne entgegenreitet, ist schon längst hin. Wer Glück hat, darf in den Raucherschuppen, doch auch dieser gehört vielleicht bald zur Seltenheit.

Die Region Süddänemark bereitet gemeinsam mit Mitarbeitervertretern gerade den nächsten Schritt gegen das  Rauchen vor: Nach dem Rauchverbot für Mitarbeiter an den Krankenhäusern soll es  ab Herbst 2019 ein totales Rauchverbot für sämtliche 25.000 Mitarbeiter der Region geben: In der Arbeitszeit darf dann überhaupt nicht mehr geraucht werden – das gilt möglicherweise sogar auch bei Außeneinsätzen, Kursen und Ausflügen.

Die Mitarbeiter der Region – die meisten sind direkt oder indirekt mit dem Gesundheitswesen verknüpft – hätten Vorbildcharakter, so die Direktorin der Region, Jane Kragelund. Mit der neuen Raucherpolitik setzt die Region als verantwortungsvoller Arbeitgeber ein Zeichen: Die Gesundheit der Mitarbeiter ist ein Anliegen des Arbeitsplatzes.

Mit dem Wissen, das wir heute über die Folgen des Rauchens haben, ist das Rauchen eben nicht nur eine „private Sache“, sondern Staat, Regionen, Kommunen und Arbeitgeber können – ja, müssen sich einmischen. Und was sich zunächst als eine Einmischung in die Privatsphäre anhört, macht schon Sinn. Vor allem, wenn man wie die Region den rauchenden Mitarbeitern bei den Bemühungen, der Sucht den Rücken zu kehren, auch helfen möchte. Ein Verbot alleine wäre nicht fair – nun aber bietet man allen eine Chance, sich das Rauchen abzugewöhnen.

In ganz Dänemark rauchen 16 Prozent der Einwohner, in Süddänemark stagniert der Anteil sogar bei 18 Prozent – also fast jeder fünfte Süddäne raucht. Das hat sowohl menschliche als auch gesellschaftliche Folgen. Daher sind Initiativen wie die der Region nötig und begrüßenswert.

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