Leitartikel

„Neue Chance für die SP“

Neue Chance für die SP

Neue Chance für die SP

Nordschleswig/Sønderjylland
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In Sonderburg und Apenrade steht die Schleswigsche Partei vor dem Wechsel solider Stadtratsmitglieder. Das stellt die Partei der Minderheit vor Herausforderungen, schreibt Chefredakteur Gwyn Nissen.

Zwei routinierte Kräfte der Schleswigschen Partei hängen zum Ende dieser Wahlperiode die Politik an den Nagel. Bereits ein Jahr vor der Kommunalwahl im November 2021 haben Kurt Andresen aus der Kommune Apenrade und Dieter Jessen aus der Kommune Sonderburg ihren Rücktritt angekündigt.

Andresen und Jessen haben gute Arbeit geleistet – für die Schleswigsche Partei und die deutsche Minderheit, aber eben auch für ihre Kommunen und die Mehrheitsbevölkerung. Beide stehen für eine seriös geführte Politik, was man auch an den Kommentaren in den sozialen Plattformen sieht: Hier bedanken sich Stadtratskollegen und Wähler bei den beiden bodenständigen Nordschleswigern für ihren Einsatz und für ihre Art, Politik zu betreiben.

Und nun? Wie geht es in Sonderburg und Apenrade weiter? Jeder Wechsel ist auch mit einer Chance verbunden – das gilt auch für die Schleswigsche Partei. Daher wird es natürlich Nachfolgerinnen oder Nachfolger für die beiden SP-Politiker geben.

In Sonderburg hängt der Wahlerfolg immer noch sehr vom Abschneiden von Stephan Kleinschmidt ab. Sein Ergebnis ist entscheidend dafür, wie viele Mandate die SP im Stadtrat bekommt. Seit 2017 ist die Stadtratsarbeit aber inzwischen auf fünf Stadtratsmitglieder verteilt. Diese haben auch politische Akzente setzen können, weshalb die Abhängigkeit von Kleinschmidt geringer geworden ist.

Zudem hat die SP in Sonderburg ein gut funktionierendes Wahlteam, sodass es kein Problem sein wird, einen Nachrücker für Dieter Jessen zu finden. Die Frage ist eher, ob der Kleinschmidt-Effekt anhält und ob der Rückenwind der vergangenen Jahre weiterhin anhält. Aber warum eigentlich nicht?

In Apenrade ist die Lage etwas anders. Mit Erwin Andresen hat die Partei einen offensichtlichen Spitzenkandidaten, doch keinen Stimmen-Magneten. Daher müssen nun die 300 bis 400 Stimmen, die Kurt Andresen vor allem im westlichen Teil der Kommune und bei Landwirten geholt hat, erst einmal gesichert werden. Hinzu kommt zum einen, dass die SP vor allem in der Stadt Apenrade seit vielen Jahren ein unausgeschöpftes Potenzial hat, und dass die Partei im Gegensatz zu der SP in Sonderburg und Tondern keine Frau im Spitzenteam hat.

Vor sieben Jahren liebäugelte die SP in Apenrade noch mit dem dritten Mandat, doch nach der Wahlniederlage 2017 und dem Abgang von Kurt Andresen besteht das Risiko eines weiteren Stimmenrückgangs. Da jeder Wechsel aber eben auch eine Chance birgt, kann für die SP mit dem richtigen Kandidaten-Mix und den richtigen Themen im Wahlkampf auch mehr drin sein. Doch dafür müssen in der Fördestadt jetzt die Ärmel hochgekrempelt werden.

Überhaupt muss die SP in Nordschleswig auch den Blick nach vorne werfen, denn auch in den kommenden Jahren bahnen sich mögliche Wechsel an. Da schadet es nicht, wenn die Partei gut vorbereitet in die Zukunft geht.

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