Leitartikel

„Münchner Kortexverlust und Sonderburger Kodexgewinn“

Münchner Kortexverlust und Sonderburger Kodexgewinn

Münchner Kortexverlust und Sonderburger Kodexgewinn

Apenrade/Aabenraa
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Eine Nachricht aus München lässt „Nordschleswiger“-Redakteur Helge Möller über eine aus Sonderburg nachdenken.

Ein Kodex muss her, wenn der Kortex schwächelt.

Die gute Nachricht am Anfang: Es wird 2022 wieder ein Oktoberfest geben, das zwar im September über die Bühne geht, aber über diese zeitliche Ungenauigkeit soll hier nicht gemosert werden. Endlich rasseln Bierkrüge wieder zusammen, sollte sich die Corona-Situation nicht wieder einmal zum Schlechten wenden. Endlich wieder bierselige Männer und Frauen. Da es viel aufzuholen gibt, darf einiges von dem Fest zu erwarten sein.

Nüchterne Zuschauer, die auf dem Oktoberfest nur eine Wurst essen wollen, vielleicht gibt es solche ja, werden sich vor dem Abgrund der Menschheit wähnen. Dieses Fest schreit geradezu nach einem Kodex, der, bevor es die Polizei aufgrund des Strafgesetzbuches tut, (maß)regelnd in das Handeln des Homo Sapiens eingreift, um der Hirnrinde, dem Kortex, auf die Sprünge zu helfen, und der unter anderem dabei hilft, soziale Normen zu verinnerlichen.

Ein Kodex sorgt dafür, dass es sich in der Gemeinschaft leichter leben lässt, er schränkt aber auch die Freiheit des Einzelnen ein.

So schlimm geht es nun im Stadtrat der Kommune Sonderburg nicht zu, einen Kodex hat dieser sich nun aber selbst auferlegt. Damit soll dem schroffen Umgangston Einhalt geboten werden. Kollegin Ilse Marie Jacobsen berichtete. Der Kommunen-Kodex soll das Miteinander im Stadtrat verbessern.

Er könnte aber auch einschränkend wirken, wenn sich die Volksvertreterinnen und -vertreter daran halten. Dabei ist eine lebhafte politische Debatte aber erstens interessant und zweitens auch notwendig, um Positionen klarzumachen. Andererseits lässt sich einsehen, dass allzu schroffes Verhalten von der Gemeinschaft geächtet wird, vor allem dann, wenn es eigentlich nur um persönliche Profilierung geht. Denn die Gefahr ist so abwegig nicht, dass der schlechte Umgangston in sozialen Medien dann doch mal in die reale Welt hinüberschwappt.

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