Leitartikel

„Morgen ist heute: Was in Nordschleswig passieren wird“

Morgen ist heute: Was in Nordschleswig passieren wird

Morgen ist heute: Was in Nordschleswig passieren wird

Apenrade/Aabenraa
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Im „Kalender für Nordschleswig“ finden die Leserinnen und Leser Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres abgehalten werden. „Nordschleswiger“-Redakteur Helge Möller hat in seiner Glosse einige Ereignisse des kommenden Jahres schon einmal zusammengetragen – denn einige Nachrichten stehen jetzt schon fest – leider.

Über zukünftige Ereignisse zu schreiben, gilt als schwierige Aufgabe, ist sie aber nicht, zumindest in Teilen, denn einiges, das ist klar, wird uns auch in Zukunft verfolgen. Hier also ein paar Dinge fürs Grenzland, die schon mal als gesetzt gelten dürften, und da beginnen wir diese kurze Vorschau gleich mit dem bevorstehenden Herbst und der neuen Corona-Welle. Welche es auch immer sein mag, sie zu zählen wird ja langsam anstrengend.

Erwischen wird es Dänemark und Deutschland, nur der Umgang mit der Welle, so deutet es sich ebenfalls erneut an, wird wieder unterschiedlich ausfallen. In Dänemark hat die Regierung bereits am 22. Juni ihren Plan vorgestellt, bevor sie sich in den Sommer verabschiedete und kundgetan, wie sie mit der Welle umgehen will. Mehr oder weniger geht es um die Impfung und um den Schutz von Risikogruppen. Alles andere wird man sehen. In Deutschland hat der Bundesgesundheitsminister seinen Plan kürzlich vorgestellt und die Diskussion über abweichende Länderwege und Ausnahmen läuft wieder so, dass man gleich wieder aussteigen möchte – mit Maske oder ohne.

Vom diesjährigen Herbst ein Sprung in den kommenden Sommer, in dem die dänische Regierung wieder zum Jour fixe an der Grenze einladen wird. Dann können Grenzlandbewohnende, dänische Einkaufstouristen und deutsche Urlauberinnen und Urlauber gemeinsam gemütliche Stunden verbringen – bei 35 Grad im Auto und im Stau. Nur um dann, am Schlagbaum angekommen, mit lässiger Handbewegung der diensthabenden Kontrollperson durchgewinkt zu werden. Auch daran wird sich kaum etwas ändern. In den kommenden Wochen wird sich die Lage an den Grenzen im Osten des Landes weiter normalisieren, außer an Sonnabenden, und in Kopenhagen wird man sich wieder anderen Dingen zuwenden. Bis dann im kommenden Jahr wieder einige Folketingsabgeordnete selbst nach ihrer Urlaubsreise an der deutsch-dänischen Grenze im Stau stehen.

Den Winter 2022/23 werden wir in Nordschleswig dann wieder einmal, beinahe schon traditionell, ohne Schnee verbringen, dafür mit reichlich Regen, von oben, von der Seite, von hinten, bei Tag und bei Nacht – dank Erderwärmung. Alles, was an Regen fehlte, könnte der Winter nachholen. Ein Wetter, gemacht für die gute und teure Outdoor-Kleidung, wasserfest dank Fluorcarbone, die uns wegen ihrer Beständigkeit auch noch viele Jahre  verfolgen werden – auch in den Nachrichten. Und dann kommt der Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine, dessen indirekte Auswirkungen wir bereits spüren und deutlicher spüren werden.

Zum Ende hin etwas Erfreuliches –  der Ausblick auf den bevorstehenden Frühling, diese Jahreszeit steht an dieser Stelle noch aus: Garantiert sind ja jetzt schon mal die christlichen Feiertage, die uns dann ein paar Tage zum Verschnaufen garantieren. Sollte es noch bezahlbaren Kraftstoff geben, könnte man über die Grenze fahren – und auf der Hin- bzw. Rückfahrt nach Dänemark einen Vorgeschmack auf die Sommerstaus bekommen.

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