Leitartikel

„Die Helden aus der ersten Reihe“

Die Helden aus der ersten Reihe

Die Helden aus der ersten Reihe

Nordschleswig/Sønderjylland
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Wer im Homeoffice arbeitet, kann nicht wirklich klagen. Stattdessen müssten wir uns bei den wahren Corona-Helden bedanken, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.

Vor gut sechs Wochen veränderte sich der Alltag für fast alle in Dänemark. Mit dem Shutdown und den daraus folgenden Corona-Maßnahmen durch Politik und Gesundheitsbehörden begann für viele ein neues Leben mit Homeoffice, Kindern rund um die Uhr, Einschränkungen der sozialen Kontakte und Bewegungsfreiheit.

Die Menschen gehen damit unterschiedlich um: Die einen jammern und beschweren sich, die anderen genießen den etwas anderen Lebensstil – vielleicht ohne tausend Verpflichtungen – und entdecken andere Seiten des Lebens fern vom Stress.

Wer wie Journalisten seit vielen Wochen von zu Hause aus arbeitet, hat wirklich keinen Grund, sich zu beklagen. Es ist ein anderes Arbeiten, und wir vermissen die Kollegen und die Dynamik des Arbeitsplatzes, aber mit den heutigen Kommunikationsmöglichkeiten lässt es sich gut von zu Hause aus arbeiten. Das gilt auch für viele andere Berufe.

Schwieriger ist es da schon für Mitarbeiter, die neben der Arbeit auch noch Kinder betreuen oder gar schulisch helfen müssen. Das ist ein hartes Stück Arbeit an allen Fronten, wenn der Chef von der einen Seite und die Dreijährige oder der Teenager von der anderen Seite um die Aufmerksamkeit buhlt.

Viele leisten in diesen Wochen einen extra Einsatz, damit Arbeitsplätze, Betriebe und Behörden weiterhin funktionieren. Sie haben sich in kürzester Zeit auf die neue Situation umgestellt.

Doch es gibt auch Männer und Frauen, die in diesen Wochen in der ersten Reihe stehen und wichtige Aufgaben haben – gleichzeitig aber dieselben privaten Corona-Herausforderungen haben wie alle anderen.

Krankenschwestern, Ärzte, Pflegepersonal retten Leben, aber auch das Personal an der Supermarktkasse, wo extra Schichten geleistet werden, um uns praktisch rund um die Uhr zu versorgen, die Entscheidungsträger, die in diesen Wochen wahrlich schwierige und oft unbeliebte Entscheidungen zu treffen haben, und die Unternehmer, die unermüdlich ums Überleben kämpfen – alle stehen sie an vorderster Corona-Front.

Ehrlich gesagt, ich würde nicht gerne tauschen wollen. Daher sind das unsere wahren Corona-Helden, denen wir in dieser Zeit zu besonderem Dank verpflichtet sind.

 

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