Leitartikel

Grenzkontrollen – geht es nicht ein wenig besser?

Grenzkontrollen – geht es nicht ein wenig besser?

Grenzkontrollen – geht es nicht ein wenig besser?

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Grenzkontrollen
Foto: Carsten Rehder/dpa

Wenn schon so viel Geld für die Kontrollen ausgegeben wird, dann sollte auch die nötige Finanzierung zur Verfügung gestellt werden, um effiziente Lösungen an der Grenze einzuführen, meint Chefredakteur Gwyn Nissen.

Die Grenzkontrollen sorgen jeden Sonnabend für Stau bei der Einreise nach Dänemark – und das sowohl an der Autobahn als auch  beim Übergang Krusau. Im Sommer ist es besonders schlimm, aber zwischendurch gibt es auch an „normalen“ Sonnabenden lange Schlangen vor den dänischen Grenzkontrollen. Man gewöhnt sich zwar dran, aber stören tut es trotzdem.

Immer wieder heißt es von Politikern und anderen, die die Grenzkontrollen kommentieren, dass man sich im Alltag damit „zurechtgefunden“ habe. Wer aber einen Augenblick nicht mitdenkt und über Pattburg oder einen der kleinen Grenzübergänge westlich der Autobahn fährt, findet sich  plötzlich in einem kilometerlangen Stau wieder.

 Daher seien die Fragen gestattet: „Geht es nicht ein wenig besser? Können die Grenzkontrollen nicht noch effizienter gestaltet werden? Können Polizei nördlich und südlich der Grenze nicht noch besser zusammenarbeiten? Ist es möglich an der Grenze bessere verkehrstechnische Lösungen zu finden?

Wir tolerieren die Grenzkontrollen – vielleicht. Das heißt nicht, dass unbedingt Einigkeit über die Notwendigkeit vorhanden sein muss, aber eine Mehrheit im dänischen Folketing hat sich nun einmal dazu entschieden, dass an der Grenze kontrolliert werden soll. Genau wie die Deutschen es übrigens an der deutsch-österreichischen Grenze tun.

Die Politiker scheinen sich damit zufrieden zu geben, dass kontrolliert wird. Nicht aber wie die Kontrollen durchgeführt werden und welche Unannehmlichkeiten sie mit sich führen. Dokumentation wie es im Alltag (und dazu gehören  auch Sonnabende) aussieht, gibt es zwar nicht, aber man braucht nur die Leute im Grenzland fragen, wie es läuft – beziehungsweise stockt.

Die Behörden an der Grenze schieben sich  gegenseitig die Verantwortung  für die Probleme zu und Entschuldigungen  gibt es genug – nur gute Lösungen sind Mangelware.
 
Wenn schon so viel Geld für die Kontrollen ausgegeben wird, dann sollte auch die nötige Finanzierung zur Verfügung gestellt werden, um effiziente Lösungen an der Grenze einzuführen.  Das heißt:  elektronische Anzeigetafeln, statt zwei vielleicht drei Spuren und dazu noch schnellere Reaktionszeiten an der Grenze – bevor es sich staut. Wenn wir schon damit leben müssen, dann doch bitte mit guten Lösungen.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Bekymret for det ekstreme højre“

Diese Woche In Kopenhagen

Walter Turnowsky ist unser Korrespondent in Kopenhagen
Walter Turnowsky Korrespondent in Kopenhagen
„Hurra, der Kindersegen ist ausgeblieben!“

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Amelie Petry, Wencke Andresen