Leitartikel

„Dänemarks Stolz“

„Dänemarks Stolz“

„Dänemarks Stolz“

Apenrade/Aabenraa
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Die Landwirtschaft will mit der Kampagne darauf aufmerksam machen, dass dänische Produkte  im Ausland gefragt sind. Doch Kampagnen allein reichen heute nicht aus. Die Landwirtschaft müsse nicht nur im Ausland durch Qualität bestechen. Sie muss auch zu Hause  in Sachen Umwelt und Klimaschutz überzeugen, mein Chefredakteur Gwyn Nissen.

Dänischer Käse auf Manhattan, in Dänemark produzierter Eisbergsalat auf dem Marktplatz von Verona und dänisches Schweinefleisch im exklusiven Tokyoer Restaurant. Das sind einige jener guter Geschichten, mit denen die dänische Landwirtschaft positiv auf sich aufmerksam machen möchte. Und zwar in Dänemark.
In dieser Woche startete die Branchenorganisation der Landwirtschaft, „Landbrug & Fødevarer“, ihre neue Kampagne. Der Titel:  „Noget af det bedste i verden“ („Mit das Beste auf der Welt“). Die Landwirtschaft will mit der Kampagne darauf aufmerksam machen, dass dänische Produkte  im Ausland gefragt sind.

L&F-Boss Martin Merrild erhofft sich von der Kampagne, dass sie so etwas wie Stolz unter den Dänen verbreitet:  So wie wenn man im Supermarkt auf der anderen Seite der Erde eine Packung Lurpak-Butter sieht oder vom Südseestrand aus ein Maersk-Schiff entdeckt.

Solche Kampagnen sind in diesen Jahren nötig geworden, denn – wie es der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Nordschleswig, Jørgen Popp Petersen, richtig bemerkt –  die Landwirtschaft trifft in der heimischen Diskussion nicht nur auf Gegenliebe.  

„Wir benötigen die Unterstützung der dänischen Bevölkerung, um auch in Zukunft diese  Waren zu produzieren“, sagt Martin Merrild ehrlich.

Doch  Kampagnen allein reichen heute nicht aus. Die Landwirtschaft muss nicht nur im Ausland durch Qualität bestechen. Sie muss auch zu Hause  in Sachen Umwelt und Klimaschutz überzeugen. Das mag oft der Fall sein, wenn man sich mit anderen Ländern vergleicht – aber die dänische Gesellschaft stellt immer höhere Ansprüche, denen die Landwirtschaft  entgegenkommen muss, um die gesellschaftliche „Produktionserlaubnis“ zu bekommen.

Darüber hinaus muss die Landwirtschaft sich damit auseinandersetzen, dass veganes oder vegetarisches Leben heute kein Modetrend ist, sondern gang und gäbe geworden ist. Ein immer größer werdender Teil der Bevölkerung ist deshalb auf einer ganz anderen „Schiene“ als die Landwirtschaft. Und da hilft auch kein Feel-Good-Werbefilm.

Deshalb muss die Kampagne durch Handlung begleitet werden – auch wenn viele Landwirte heute schon meinen,  ausländischen Kollegen weit voraus zu sein.  Es zählt eben nicht nur der Respekt im Ausland, sondern auch die Akzeptanz zu Hause. 

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