Leserbrief

„Wie Gösta Nissen die Interessen der Minderheiten Nordfrieslands in Berlin vertritt“

Interessen der Minderheiten Nordfrieslands in Berlin

Interessen der Minderheiten Nordfrieslands in Berlin

Dr. Christoph G. Schmidt
Bredstedt
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Mitnichten habe er neue Mitarbeiterstellen speziell für das Nordfriisk Instituut gefordert, sagt Dr. Christoph G. Schmidt, Direktor des Nordfriisk Instituut, in einer Richtigstellung auf einen Bericht über „25 Jahre Sprachencharta“ vom Wochenende. Vielmehr habe er darauf hingewiesen, dass der Arbeit für die nordfriesische Sprache insgesamt die üblichen und gelegentlich erweiterten Projektmittel nur bedingt helfen.

Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung über das Jubiläum „25 Jahre Europäische Sprachencharta“, das am 2. März im Deutschen Bundestag begangen wurde. Am beschriebenen Hintergrundgespräch habe ich als Vertreter der Nordfriesen teilgenommen. Leider werde ich in dem Beitrag unzutreffend zitiert.

Mitnichten habe ich neue Mitarbeiterstellen speziell für das Nordfriisk Instituut gefordert, das wäre in diesem Zusammenhang auch unangemessen gewesen. Vielmehr habe ich darauf hingewiesen, dass der Arbeit für die nordfriesische Sprache insgesamt, wie sie durch die Sprachencharta geschützt wird, die üblichen und gelegentlich erweiterten Projektmittel nur bedingt helfen. Der Bund allerdings wehrt sich vehement gegen verlässliche und nachhaltige Förderzusagen, also gegen Institutionalisierung, sondern möchte sich wie gewohnt größtmögliche Flexibilität bewahren.

Um nachhaltige Wirksamkeit zu erreichen, kann man allerdings nicht weiterhin vor allem auf fallweise Unterstützung für das Ehrenamt setzen, sondern muss zunehmend professionalisieren. Allein zur Konzeption von Projekten und zur anschließenden Betreuung der Durchführung benötigen wir öffentlich geförderte professionelle Strukturen; die Sorben in der Lausitz, die Dänen in Südschleswig und auch die deutschen Nordschleswiger bekommen solche seit Langem finanziert, und das jeweils im vielfachen personellen Umfang unserer nordfriesischen Einrichtungen.

Fachleute, gleich ob zur Projektbetreuung oder zum direkten Einsatz für die Spracharbeit, gewinnt man heutzutage nur im Ausnahmefall und bestenfalls als Zwischenstation für projektweises Arbeiten im Jahrestakt; wollen wir gute Leute binden, und ich halte das für dringend notwendig, um professionelle Ergebnisse zu erzielen, benötigen wir feste Stellen. Und mit „wir“ meine ich die Nordfriesen als Volksgruppe im Sinne des Europäischen Rahmenübereinkommens und der Europäischen Sprachencharta, wie ich sie bei der besagten Sitzung im Auftrag des Friesenrates vertreten habe. Wo solche Stellen dann sinnvoll anzusiedeln wären, ergibt sich natürlich erst aus der jeweiligen Aufgabenstellung.

Dr. Christoph G. Schmidt, Direktor des Nordfriisk Instituut (Bräist / Bredstedt)

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