Leserbrief

„Keine Gehirnwäsche“

Keine Gehirnwäsche

Keine Gehirnwäsche

Tobias Klindt
Nordschleswig
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In seinem Leserbrief bezieht der Autor Tobias Klindt Stellung zu einem Kommentar von Louis Leo Haagen Feigenberg mit dem Titel „Ungdomspartiernes hjernevask af unge gavner ikke demokratiet“

„Ungdomspartiernes hjernevask af unge gavner ikke demokratiet“ lautet die Überschrift von Louis Leo Haagen Feigenbergs Kommentar (Debatindlæg), der am 10. Juli in „Information“ gebracht wurde. Diese Aussage macht er, nachdem er drei Sitzungen der Jugendabteilung von Alternativet besucht hat. Persönlich stimme ich dieser Aussage nicht zu.

Ich weiß natürlich nicht, wie es bei Alternativet läuft, aber aus meiner eigenen Erfahrung mit den jungen SPitzen kann ich sagen, dass von Gehirnwäsche nicht die Rede sein kann. Es gibt bei den jungen SPitzen viele unterschiedliche Meinungen, die einen etwas sozialer, andere etwas liberaler und natürlich auch die dazwischen.

Es ist ganz normal, dass jeder, der eine Meinung hat, diese auch äußert. Das bedeutet auch, dass man Kompromisse finden muss, womit die meisten einverstanden sind – das ist nicht immer einfach. Louis Leo Haagen Feigenberg behauptet, dass die Jugendparteien die Jugendlichen in ihrer Identitätsbildungsphase ausnutzen, und dass es den jungen Mitgliedern nicht erlaubt ist, Dinge in Frage zu stellen.

Ist das wirklich so? Ich finde es vor allem gut, dass Jugendliche über verschiedene Themen diskutieren können. Das gehört zur Bildung dazu und stärkt einen für die Zukunft. Es muss nicht für ein politisches Leben sein, sondern auch für das eines kommenden Geschäftsführers, Koordinators oder Handwerkers ist dies ein Plus.

Das Thema wurde auch am 18. Juli im DR-Radioprogramm P1 Debat von verschiedenen Blickwinkeln diskutiert – es wird hier auch die Behauptung einer Machtkonzentration geäußert, so zu verstehen, dass die heutigen Spitzenpolitiker der Folketingsparteien zuvor alle in den Jugendparteien aktiv waren. Ist es aber so schlecht, die gelernte Erfahrung anzuwenden und auszuleben? Das finde ich nicht. Im Gegenteil finde ich es klasse, dass sich z.B. frühere Mitglieder der jungen SPitzen heute für die deutsche Minderheit einsetzen und arbeiten.

Wir sprechen hier letztendlich auch von der Zukunft der deutschen Minderheit. Ich teile daher gar nicht die Grundgedanken von Louis Leo Haagen Feigenberg, die auf eine Abschaffung der Jugendparteien abzielen. Ich finde aber auch, dass wir dafür arbeiten sollten, das politische Interesse bei Jugendlichen zu stärken, ebenso ihre Lust, Dinge zu diskutieren und kritisch zu hinterfragen.

Tobias Klindt,
Vorsitzender der jungen SPitzen,
Uk

 

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