Leserbrief

„Zur DDR-Grenze und dem Vergleich des SP-Vorsitzenden“

Zur DDR-Grenze und dem Vergleich des SP-Vorsitzenden

Zur DDR-Grenze und dem Vergleich des SP-Vorsitzenden

Martin Christiansen
Bülderup-Bau/Bylderup-Bov
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Martin B. Christiansen schreibt einen Leserbrief als Antwort auf einen Artikel über die Forderungen der Schleswigschen Partei zur Grenzöffnung.

Da es Hunderte ganz ähnlich gelagerte Grenzregionen Probleme mit tausender Härtefälle gibt – da dies auch absolut jedermann bekannt ist – kann der gelieferte Vergleich nicht nur verwundern. Er ist völlig unangebracht (eigentlich unentschuldbar).

Mauern/Mauerbau ist eins dieser auch sprachlich verwendbaren Wörter, welche erst durch die von Mensch gemachten Regeln dahinter entweder ins Negative oder hoffentlich ins Positive abdriften. Als Haus – beschützt/Intimität/Heimat? – über Jahrtausende als eine Selbstverständlichkeit genutzt. Sogar die uralte chinesische Mauer wird positiv und nicht im kriegerischem Gewand voll Bewunderung eingestuft. Wie viele Menschen sind beim jahrelangem Bau verreckt? Wie viele Tote hat er verhindert?  Auf ewig ungelöste Fragen.

Ganz entgegengesetzt verhält es sich bei der DDR-Mauer. Zumindest ist das meiste der Unmenschlichkeiten für jedermann noch immer zugänglich – und auch gewesen. Damit auch für den SP-Vorsitzenden. Schießbefehl/Minen/Selbstschussanlagen! Bei Fluchtversuchen in Gefangenschaft geratene Eltern wurden in einigen Fällen ihre kleinen Kinder Zwangsfortadoptiert. Wie sich später zeigte, bekamen einige dieser Kinder zu wissen, dass ihre Eltern sie nicht mehr wollten. Unmenschlicher – in Friedenzeiten – geht eigentlich nicht.

Demnach ist es Mensch und nicht Mauer – sollte auch genauso in Diskussionen gehandhabt werden. Das Wort Mauer alleinstehend verharmlost die Unmenschlichkeiten.

Ist der SP-Vorsitzende wirklich auf diese Verdrehung der Wirklichkeit hereingefallen? Auch ist doch schon seit Tagen bekannt, wie sehr man aktuell nach Öffnungsmöglichkeiten sucht (auch Grenzöffnungen).

Der Leitartikel vom 22. April von G. Nissen bügelt als Gewicht in entgegengesetzter Richtung sehr menschlich ausgleichend. Na, denn: der SP-Vorsitzende müsste mindestens einen auf den Deckel bekommen.

Dem Inhalt des Beitrages von T. Ravn, Lügumkloster, vom 22. April "Klimatosserne" möchte ich, mit einer Einschränkung, zustimmen. Auch ich bin der Auffassung, das Land müsste meistens von den Parteien der Mitte regiert werden. Nur, diese müssen sich dafür verdient gemacht haben. Wenn Wählermassen an die Ränder geschwemmt wurden/werden, dann lief/läuft wohl etwas falsch. (Es wurde zu schwach regiert?). Bei derartigen Abläufen muss Demokratie mit ihrem Werkzeug Mehrheitsverhältnisse greifen/eingreifen.

Martin B. Christiansen, Hyndingholmvej 16, Bülderup-Bau.

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