Literatur

Vom Altertum bis in die aktuelle Gegenwart

Vom Altertum bis in die aktuelle Gegenwart

Vom Altertum bis in die aktuelle Gegenwart

Paul Sehstedt
Nordschleswig/Sønderjylland
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Paul Sehstedt stellt ein ganz besonderes Geschichtsbuch vor. Foto: Karin Riggelsen

Paul Sehstedt stellt für den „Nordschleswiger“ das Geschichtsbuch „Europas historie fra oldtiden til i dag“ vor.

Europas Geschichte

Lars Hovbakke Sørensen, Europas historie fra oldtiden til i dag (Dänisch).
Verlag Gyldendal, 463 Seiten, 399,95 Kronen.

 

Üblicherweise sieht sich Europa selbst als das Entwicklungszentrum der Weltgeschichte, und mit dieser egozentrischen Einstellung hat Europa auch ihre globale Politik betrieben.

Doch dieser Gedankengang ist ein Mythos, denn viele globale Ereignisse haben Einfluss auf die Entstehung der europäischen Kultur und geopolitischen Entscheidungen genommen, so der Tenor vom Historiker Lars Hovbakke Sørensen, dessen neuestes Buch „Europas historie“ kürzlich im Verlag Gyldendal erschienen ist.

Sørensen dreht das Zeitrad um rund 2.400 Jahre zurück, als die Erde mit nur etwa 110 Millionen Menschen bewohnt war. Von denen lebten 90 Prozent in Asien und Europa und durch die vielen Kontakte zwischen diesen Erdteilen wuchsen gegenseitige Einflüsse aus Kultur, Wirtschaft und Politik heran, die noch heute ihre Spuren ziehen.

Europas Geschichte – von Lars Hovbakke Sørensen erzählt. Foto: Gyldendal

Während die unter einander zerstrittenen indischen Fürstentümer keine machtvolle Gefahren für die Perser darstellten, konnten diese sich auf einen Ausbau ihrer Machtsphäre nach Westen hin konzentrieren, da die Griechen nach dem peloponnesischem Krieg geschwächt waren.

Mit diesem Beispiel dokumentiert der Verfasser, dass Ereignisse fern von Europa (in diesem Fall Indien) schon damals einen indirekten Einfluss auf die europäische Entwicklung gehabt haben.

Nach Ansicht von Sørensen sind Episoden in einem Teil Europas oft mit einer Entwicklung anderswo eng verzahnt und so sieht er auch, dass die Neutralität der skandinavischen Staaten während des Ersten Weltkrieges zum Aufblühen der Wohlfahrtsgesellschaft und dem Ausbau der Demokratie in diesen Ländern führte.

Der Austritt Großbritanniens aus der EU ist das letzte bedeutende Geschichtsereignis, das Lars Hovbakke Sørensen in seinem reich bebilderten Buch bespricht. Er ist ein in den dänischen Medien viel zitierter Analytiker für dänische und europäische politische Verhältnisse – nicht ohne Grund.

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