Dänemark Kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Montag

Der Nachrichtenüberblick am Montag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Verteidigungsministerin Trine Bramsen (Sozialdemokraten) Foto: Niels Christian Vilmann/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

 

Börsenbericht

Kopenhagen Der Leitindex an der Kopenhagener Börse hat am Montag um 1,4 Prozent zugelegt. Der C 25  erreichte einen Schlussstand von 1.212,67. Zu den Gewinnern des Tages gehörten die Hersteller von Hörgeräten, GN und Demant. Deren Aktien verteuerten sich um 2,9 und 2,5 Prozent. Um 1,6 Prozent verbilligten sich die B-Aktien des Konzerns A. P. Møller-Mærsk. Es wurde der Abgang der Finanzchefin bekannt. hee

 

Beschäftigungsminister gegen private Lohnausfallversicherungen

Kopenhagen Beschäftigungsminister Peter Hummelgaard (Sozialdemokraten) hat angekündigt, dass dänische System der Arbeitslosensicherung durch Mitgliedschaft in Arbeitslosenkassen zu stärken. Er reagiert damit auf das Angebot von Versicherungen an bestimmte Beschäftigte, sich privat gegen Lohnausfall bei Verlust des Arbeitsplatzes zu versichern. Das höhle das Solidarsystem aus. Er erklärt, dass leider immer mehr Beschäftigte der Versuchung erliegen, auf eine Mitgliedschaft in einer Arbeitslosenkasse zu verzichten. Man habe bereits die Regelung gestrichen, dass man den Anspruch auf das Arbeitslosentagegeld verliert, wenn man nicht fünf der vergangenen zwölf Jahre in Dänemark gelebt hat. Weitere Maßnahmen würden folgen, um das Arbeitslosenkassensystem zu verbessern. hee

 

Bürger in Dänemark liefern mehr Kunststoffe zur Wiederverwertung ab

Kopenhagen Jahrzehntelang galt in Dänemark das Motto, die Bürger sollten Kunststoffabfall aus den Haushalten mit dem übrigen Restmüll verschwinden lassen. Die leeren Zahnpastatuben, Folien und andere Behälter würden bei der Müllverbrennung entsorgt. Doch seit einigen Jahren heißt die Parole, auch Kunststoffe sollten als Wertstoff aussortiert und in die Wiederverwertungstonnen geworfen werden, um  sinnvoll verwertet zu werden. Die Werbung für  Kunsstoffrecycling zeigt nun Ergebnisse. Umweltministerin Lea Wermelin (Soz.) berichtet, dass von 2014 bis 2017 45 Prozent mehr Kunststoffe zur Wiedervewertung aussortiert worden sind. Dänemark ist allerdings weiter kein Musterknabe auf dem Gebiet Abfallvermeidung und Wiederverwertung, so Wermelin. Es seien noch große Anstregungen nötig, um die EU-Vorgabe zu erreichen, bis 2025 von den Kunsstoffabfällen 50 Prozent wiederverwerten. Ohne konkret zu werden, sagte die Ministerin, dass Dänemark noch weit vom 50-Prozent-Ziel entfernt sei. Erforderlich sei, dass Kunststoffe deutlich stärker für die Wiederverwertung designet werden sollten. Derzeit werde 42 Prozent des Kunststoffes zur Wiederverwertung abgeliefert, aber nur 21 Prozent werden tatsächlich verwertet. Aktuell läuft eine Anhörung zu einem Gesetzesentwurf, der die Hersteller von Kunststoffverpackungen verpflichtet, diese für eine Verwertbarkeit zu gestalten. Ein Fortschritt war die Einführung einer Pfandpflicht für Kunststoffflaschen in diesem Jahr.   hee

 

Bramsen: Trumps Nato-Kritik teilweise berechtigt

Kopenhagen Anfang Dezember treffen sich die Staatsoberhäupter und Verteidigungsminister der Nato-Länder in London. Beim vergangenen Treffen äußerte US-Präsident Donald Trump Kritik an den Verteidigungsausgaben der übrigen Mitglieder des Militärbündnisses. Und die ist teilweise auch berechtigt, erklärt nun die dänische Verteidigungsministerin, Trine Bramsen (Sozialdemokraten), gegenüber der Tageszeitung „Fyens Stiftstidende“. „Es wurde viel über Trump diskutiert. Recht hat er aber, wenn es um die Sicherheit Europas geht, und dass wir des Öfteren Soldaten ins Ausland schicken sollten“, so Bramsen. Sie betont, dass sie dafür sorgen werde, dass Dänemark sich an zukünftigen Militär-Missionen beteiligen und die Verteidigungsausgaben erhöhen werde. jt

 

 

Arbeitgeberverband: Höchstzahl an Abiturienten

Kopenhagen Viel zu viele Jugendliche machen Abitur. Das meint der Arbeitgeberverband Dansk Metal, der laut der Tageszeitung „Berlingske“ unter anderem von Gewerkschaften wie FOA und HK unterstützt wird. Der Verband schlägt vor, dass jährlich rund 3.000 Schüler weniger an den Gymnasien Dänemarks aufgenommen werden. „Derzeit fehlt es an Arbeitskräften. Es wäre besser, die jungen Leute schnell auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren, statt sie in den Schulen zu beschäftigen“, so der Verbandssekretär Kasper Palm. Wenn die Regierung eine Höchstzahl an Abiturienten einführt, dann hätte dies zur Folge, dass mehr Jugendliche arbeiten und weniger Akademiker arbeitslos seien. jt

 

Ørsted schlägt großen Windpark bei Bornholm vor

Rønne Der bisher größte Windpark Dänemarks könnte in Zukunft vor der Ostseeinsel Bornholm errichtet werden. Das schlägt die Energiegesellschaft Ørsted laut der Tageszeitung „Politiken“ vor. Die Windkraftanlagen sollen anfangs eine Produktion von 1.000 Megawatt, später auch 3.000 bis 5.000 Megawatt liefern – genügend Strom für rund fünf Millionen Haushalte. Ein vernünftiges Projekt, wie der Professor im Bereich der Energiewirtschaft der Uni Aalborg, Brian Vad Mathiesen, unterstreicht. „Im Gegensatz zur Nordsee muss man bei Bornholm keine künstliche Insel errichten. Deshalb ist das Projekt in der Ostsee viel rentabler“, so Mathiesen. jt

 

Zahl der geblitzten Feuerwehrautos mit Blaulicht deutlich gestiegen

Ein blaues Blink-Licht und das Martinshorn sind keine Versicherung gegen Geschwindigkeits-Bußgelder. Das haben die Feuerwehrleute Dänemarks bemerkt, nachdem an mehreren Stellen die festen Blitzanlagen, die sogenannten „Stärenkisten“ aufgestellt wurden. Demnach hat die Polizei im Zeitraum von Januar bis November insgesamt 260 Bußgelder an die Feuerwehr ausgestellt. Das berichtet der öffentlich-rechtliche Nachrichtensender DR (Danmarks Radio) anhand neuer Zahlen des dänischen Bereitschaftsdienstes Danske Beredskaber. Und das ist ein deutlicher Anstieg zu den rund 30 Geschwindigkeitsüberschreitungen der vergangenen Jahre, die von mobilen Blitzern aufgenommen wurden, so DR.

 

„Gettoplan“: 11.000 Menschen müssen ihre Wohnungen räumen

Kopenhagen Im kommenden Jahr werden 11.000 Menschen im Zuge des sogenannten „Gettopaketes“ ihre Wohnungen verlassen müssen. Der Grund: Die sozial belasteten Wohngebiete sollen in attraktive Wohngegenden mit Jugend-, Familien- und Altenwohnungen umgestaltet werden. Das berichtet das Wochenmagazin „Mandag Morgen“. Nun sind erstmals die ersten 15 betroffenen „Ghettos“ veröffentlicht worden – darunter Vollsmose in Odense, Mjølnerparken und Tingbjerg in Kopenhagen und Gellerupparken und Bispehaven in Aarhus. „Einige müssen aus ihren Wohnungsblöcken ausziehen, und ich verstehe, wenn dies als ein Eingreifen der Behörden aufgenommen werden kann. Da aber viele Personen in den Wohnungen lediglich Kurz-Verträge haben, ist die Zahl derer, die gezwungen werden, ihre Wohnungen zu verlassen, geringer“, erklärt der zuständige Minister für Wohnraum, Kaare Dybvad (Sozialdemokraten). jt

 

Wetter: Graue Herbstwoche in Sicht

Die letzte Herbstwoche des Jahres wird mit einem typischen Herbstwetter beginnen. So lautet die jüngste Vorhersage des dänischen Meteorologischen Institutes (DMI). „Das vergangene Wochenende war ein regnerisches und so wird auch die darauffolgende Woche werden“, so die DMI-Meteorologin, Mette Wagner. Die Temperaturen in den kommenden Tagen liegen ihr zufolge zwischen 4 und 7 Grad Celsius. Ab Donnerstag könne auch ab und zu die Sonne zu sehen sein. „Gegen Ende der Woche können jedoch auch kleinere Schauer mit Schneeregen vorkommen“, so Wagner gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau. jt

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“