Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Montag

Der Nachrichtenüberblick am Montag

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DN
Apenrade/Aabenraa
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Nordea wird vorgeworfen, Geldwäsche in Milliardenhöhe getätigt zu haben. Mehr unter „Nordea in mögliche Geldwäsche verwickelt“ weiter unten. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Regen in Sicht, Falck hat ein Imageproblem und mögliche Geldwäsche bei Nordea: Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Die Börse am Montag

Die dänischen Aktien machten am Montag da weiter, wo sie vergangene Woche aufgehört hatten: hauptsächlich im Plus. Besonders die guten Nachrichten von den Verhandlungen zwischen China und den USA sorgten für Aufmunterung am Markt. Besonders Unternehmen wie DSV und Mærsk, die direkt in den Handel eingebunden sind, profitierten. Der C25-Index landete bei 0,6 im Plus auf 1.111.15 Zählern. Der Logistikkonzern DSV legte um 1,9 Prozent auf 559,60 Kronen zu. Auch DFDS wuchs deutlich, um 2,5 Prozent auf 305 Kronen, nachdem bekannt wurde, dass Torben Carlsen das Ruder von Niels Smedegaard an der Konzernspitze übernimmt. Die Mærsk A-Aktie kletterte um 1,51 Prozent, die B-Aktie um 1,38 Prozent.

Nordea in mögliche Geldwäsche verwickelt

Der großen dänischen Bank Nordea wird vorgeworfen, Geldwäsche in Milliardenhöhe durch die Filiale am Straßenzug Vesterport in Kopenhagen getätigt zu haben. Das berichtet die Tageszeitung Berlingske. Nordeas Risikochefin, Julie Galbo, räumt gegenüber der Zeitung ein, dass Dinge passiert seien, die nicht hätten passieren dürfen. „Wir wollen natürlich nicht für Geldwäsche in jeglicher Form missbraucht werden. Sollten russische Oligarchen uns für diese Zwecke ausgenutzt haben, dann bitten wir um Entschuldigung“, so Galbo. Meldungen zufolge sollen mindestens 5,2 Milliarden Kronen durch die Bank „gewaschen“ worden sein. Wie auch beim Geldwäsche-Fall der Danske Bank sollen Personen und Unternehmen aus der früheren Sowjetunion Dreh- und Angelpunkt der Geldwäsche sein.

Sozialdemokraten wollen bei Regierungswechsel Medienpolitik neu aufrollen    

Die Sozialdemokraten wollen bei einem Regierungswechsel die Medienpolitik neu aufrollen. Man wolle zusammen mit möglichst vielen anderen Parteien die einseitigen Medienbeschlüsse von Regierungsparteien und Dänischer Volkspartei unter die Lupe nehmen. Das hat der medienpolitische Sprecher der Sozialdemokraten, Mogens Jensen, unterstrichen. Seine Partei ziele vor allem darauf ab, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wieder zu stärken. Besonders liege es seiner Partei am Herzen, die harten Einschnitte im Bereich Public Service rückgängig zu machen. Bei Danmarks Radio waren die Finanzen bis 2023 um 20 Prozent gekürzt worden. Alle Kürzungen bei Danmarks Radio werde man aber nicht rückgängig machen können. 

Hundezwinger und Hundepensionen arbeiten landesweit überwiegend gut  

Die dänischen Hundezuchten, Hundepensionen und -pensionate sind von der staatlichen Nahrungsmittelbehörde überprüft worden. Als Qualitätssiegel sind sie wie Restaurants und Cafés mit Smileys ausgezeichnet worden. Von den 203 überprüften Betrieben haben nicht weniger als 198 einen „frohen“ Smiley erhalten. Nur fünf erhielten aufgrund von Mängeln einen sauren Smiley. Nahrungsmittelminister Jakob Ellemann-Jensen (Venstre) erklärte, dass die Smiley-Regelung den Verbrauchern die Wahl eines Züchters  oder einer Hundepension erleichtere. Er freue sich, dass so viele Betriebe so gut abgeschnitten haben. hee

Durchfallquote bei Fahrprüfungen hängt offenbar von der Prüfer-Person ab

Die Fahrprüfung ist für viele Nachwuchsautofahrer traditionell eine nicht einfach zu überwindende Klippe. Nun zeigen Zahlen der Reichspolizei, dass offenbar nicht nur das theoretische und praktische Können der Fahraspiranten über den Erfolg bei der Prüfung entscheidet. Vor allem die Person des Prüfers ist ausschlaggebend. Danmarks Radio berichtet, das bei bestimmten Prüfern 74 Prozent der Kandidaten scheitern, während bei anderen Prüfern nur 12 Prozent durchfallen. Beim Verband der Fahrlehrer fordert man, dass es einheitliche Prüfungskriterien geben muss. Derzeit sehe es nach Willkür aus. 

DSB kürzt 100 Verwaltungsstellen

Die staatliche Bahngesellschaft DSB wird sich gegen Ende des Monats von 60 Mitarbeitern in der Verwaltung verabschieden müssen. Weitere 40 Stellen werden nicht neu besetzt. Das berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Bei den Entlassenen drehe es sich um Mitarbeiter des einfachen Dienstes sowie Personen in leitender Funktion, so DSB. Die endgütige Zahl der Kündigungen hänge davon ab, wie viele auf freiwilliger Basis ausscheiden.

Handbremse nicht gezogen

Am Montagmorgen wurde ein 60-jähriger Mann tot neben seinem Auto aufgefunden. Die Polizei für Nordseeland vermutet, dass der Mann vergessen habe, die Handbremse zu ziehen. Er ist daraufhin vermutlich von seinem eigenen Wagen überrollt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Es konnte nur noch der Tod festgestellt werden, so die Polizei.

Oft resistente Bakterien in dänischen Schweinebeständen 

Eine Stichprobenkontrolle der dänischen Nahrungsmittelbehörde hat ergeben, dass in neun von zehn konventionell betriebenen Schweinemastbetrieben resistente MRSA-Bakterien vorkommen. Die Bakterien können nicht durch Antibiotika bekämpft werden, weshalb eine mögliche Übertragung auf Menschen gefürchtet wird. Laut der dänischen Nahrungsmittelbehörde gab es MRSA-Vorkommen nur bei  20 Prozent der Schweine in Ökobetrieben, berichtet Danmarks Radio.

Dänisches Unterrichtsministerium zieht Programm zur Überwachung von Schülercomputern zurück 

Das dänische Unterrichtsministerium hat ein Überwachungsprogramm zur Kontrolle von Schülercomputern als Mittel gegen Schummeln bei Prüfungen und Examen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Hintergrund sind Berichte, dass mit dem Programm, das in Computer der Schüler eingespielt wird, viel mehr Informationen weitergeleitet werden als solche, die relevant bei den Prüfungen sind. Das berichtet Danmarks Radio. Das Programm nimmt unter anderem jede Minute Schirmbilder von den Computern der Schüler auf. 

Dänische Volkspartei in Umfragetief 

Eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Voxmeter bescheinigt der Dänischen Volkspartei (DF) erneut ein Umfragetief. Die bei den Folketingswahlen 2015 mit 21,1 Prozent zweitstärkste Partei kommt laut Umfrage aktuell nur noch auf 14,6 Prozent. Im vergangenen Sommer 2018 waren ihr noch über 20 Prozent bescheinigt worden. Mit Abstand stärkste Partei laut Umfrage sind die Sozialdemokraten mit 28 Prozent Stimmenanteil. 2015 erhielten sie 26,3 Prozent. Venstre würde mit 18,1 Prozent Stimmenanteil zweitstärkste Partei. Allerdings ist das deutlich weniger als bei den Folketingswahlen, als Venstre 19,5 Prozent bekam. Viertstärkste Partei laut Umfrage ist aktuell die Einheitsliste mit 8,6 Prozent. Neben Radikalen, Konservativen, SF, Alternativen  und Liberaler Allianz würde es auch die Partei Nye Borgerlige mit 2,1 Prozent ins Folketing schaffen. Draußen bliebe die Partei Klaus Riskær Pedersens. Insgesamt hat laut Umfrage der Rote Block weiter eine Mehrheit gegenüber dem blauen bürgerlichen Block.

Sozialdemokrat Engelbrecht als Folketingskandidat bestätigt

Die Sozialdemokraten haben in Sonderburg Benny Engelbrecht als Folketingskandidaten des Wahlkreises bestätigt. Dies gab die Partei bekannt. Der ehemalige Minister Engelbrecht ist finanzpolitischer Sprecher der Partei und seit 2007 Parlamentsmitglied. Steen Nørhart wurde in das Amt des Vorsitzenden des Sonderburger Wahlkreises gewählt.

Viel Regen in Sicht

Dem Dänischen Meteorologischen Institut DMI zufolge wird die kommende Woche eine besonders nasse. Der Wetterdienst rechnet im Laufe der Woche mit Niederschlägen von 30 bis 50 Millimeter, lokal auch 60 Millimeter, im Durchschnitt regnet es im März etwa 46 Millimeter, was 46 Liter Regen auf einem Quadratmeter entspricht. Der Montag beginnt mit Schauern, der Wind nimmt im Laufe des Tages zu und erreicht in Böen Sturmstärke. Dienstag sagt DMI Schauer voraus, eventuell kann sich die Sonne kurz zeigen. Eine neue Regenfront erreicht Dänemark dann Mittwoch und auch Donnerstag und Freitag ist mit Schauern und Wind zu rechnen.

Falck hat ein Imageproblem

Nachdem bekannt wurde, wie Falck seinen Konkurrenten Bios in Misskredit gebracht hat und dafür gescholten wurde, denkt jeder zweite Däne negativ über den Rettungsdienstleister. Dies berichtet avisen.dk und bezieht sich dabei auf eine Untersuchung des Meinungsforschungsinstitut Wilke, das im Auftrag von avisen.dk tätig wurde. Nach dem Rüffel der Wettbewerbsbehörde gaben in der Umfrage 53 Prozent der Befragten an, eine eher negative Sicht auf Falck zu haben.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“