Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Mittwoch

Der Nachrichtenüberblick am Mittwoch

Der Nachrichtenüberblick am Mittwoch

DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Dänemark darf von der EU mehr Mittel für die grüne Umstellung nutzen. Foto: Vattenfall

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

 

Die Börse am Mittwoch

An der Kopenhagener Börse kletterte der Leitindex C 25 am Dienstag erneut. Nach einem Plus von 0,1 Prozent wurde mit 1.225,42 zum Handelsschluss eine Rekordmarke erreicht. Trotz der Abschläge bei den Aktien von Mærsk Drilling und des Pharmatechnikunternehmens Ambu blieb der dänische Leitindex im Plus. Zulegen konnten u. a. die Aktien des Baustoffherstellers Rockwool und des Industrieanlagenbauers FLSmidth, um deutliche 5,9 bzw. 2,6 Prozent. Auf dem Anleihenmarkt bewegte sich die dänische Staatsobligation mit zehnjähriger Laufzeit  auf einem Zinsniveau zwischen minus 0,33 und 0,35. 

 

Feta-Käse-Fall: EU-Kommission zerrt Dänemark vor Gericht

Die EU-Kommission zieht Dänemark vor den Europäischen Gerichtshof. Der Grund ist die falsche Bezeichnung eines Käseproduktes. Dabei handelt es sich um Feta-Käse, der laut EU-Regeln seit 2002 nur noch in Griechenland produziert werden darf. Aus diesem Grund ist es dänischen Unternehmen verboten, Produkte herzustellen und unter dem Namen zu verkaufen. Da dies aber aus Sicht der Kommission anhaltend der Fall ist, wurde Dänemark nun verklagt. Die dänischen Behörden hätten es versäumt, ihrer Pflicht nachzukommen, den Gesetzesverstoß zu verhindern und zu beenden, schreibt die Kommission in einer Mitteilung. Der Streit zwischen Dänemark und der EU-Kommission begann bereits im Januar vergangenen Jahres. Seitdem drohte die Kommission mit einer Klage. dodo

 

Regierung will kein Zwischenziel im Klimagesetz

Der Wunsch der Stützparteien und der Konservativen nach einem festgelegten Zwischenziel für 2025 wurde im neuen Entwurf für ein Klimagesetz nicht berücksichtigt. „Es ist wesentlich für uns, dass ein Ziel bis 2025 festgelegt wird. Damit der Fokus darauf gesetzt wird, dass wir jetzt handeln müssen“, so die Sprecherin für Klimapolitik der Konservativen, Mette Abildgaard, zu Ritzau. Venstre hingegen spricht sich, wie die Regierung, gegen ein Teilziel aus.

 

Minister will Zahl der Gefängnisausbrüche senken

Ein neuer Handlungsplan soll künftig dafür sorgen, dass es weniger Gefängnisausbrüche in Dänemark gibt. Das kündigte Justizminister Nick Hækkerup (Sozialdemokraten) am Mittwoch an. Demnach will er die Reichspolizei, die Gefängnisse und die Anklagebehörden darum bitten, in Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbehörden entsprechende Initiativen auszuarbeiten. „Wir haben zu viele Gefängnisausbrüche in Dänemark. Jedes Mal, wenn jemand aus unseren Gefängnissen, Arresthäusern oder wie zuletzt aus einer psychiatrischen Abteilung ausbricht, ist dies eine ernste Angelegenheit“, so der Minister zur Nachrichtenagentur Ritzau. Erst vergangene Woche war ein Insasse aus der psychiatrischen Abteilung in Slagelse auf dramatische Art und Weise ausgebrochen, nachdem zwei Pistolen in einem Kuchen in die Anstalt geschmuggelt wurden. In einem Bericht des Europarates vom vergangenen Jahr belegt Dänemark unter allen 47 Mitgliedsstaaten des Europarates den siebten Platz, was die Anzahl von Ausbrüchen angeht. dodo

 

Klimaschutz: Höhere Kfz-Steuern statt günstigere Bustickets

Ein neuer Bericht, der vom Verkehrsministerium in Auftrag gegeben wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass die Senkung der Ticketpreise im öffentlichen Verkehr kein effektives Werkzeug für den Klimaschutz ist. Der Grund dafür sei, dass der Großteil der neuen Passagiere vorher zu Fuß gegangen sei – und nur wenige das Auto genutzt hätten. Laut Untersuchung würde eine Senkung der Ticketpreise um 30 Prozent, die Passagierzahl im öffentlichen Verkehr um 26 Prozent erhöhen. In Sachen Klimaverbesserung würde die Maßnahmen zu einer zusätzlichen CO2-Reduktion von 0,3 Prozent führen. Laut Experte müssten stattdessen die Autofahrer mehr zur Kasse gebeten werden, will man den Kohlendioxid-Ausstoß wirklich senken. dodo

 

Regierung darf EU-Landwirtschaftssubventionen für grüne Umstellung nutzen

Die dänische Regierung hat von der EU-Kommission die Erlaubnis bekommen, bis 2021 rund eine Milliarde Kronen an EU-Zuschüssen, die eigentlich als Subventionen für die Landwirtschaft gedacht sind, für die grüne Umstellung zu nutzen. Das berichtet das Internetportal „Altinget“. In den vergangenen Jahren hatte Dänemark sieben Prozent der Landwirtschaftsunterstützung umgeschichtet, jetzt dürfen es 15 Prozent sein. Die Radikalen sind begeistert: „Es ist ein Geschenk, mit dem wir jetzt den Turbo bei der grünen Umstellung zünden können“, so die Sprecherin für Umweltpolitik der Radikalen, Zenia Stampe, zu „Altinget“. Weniger Begeisterung herrscht hingegen bei den Landwirten: „Es ist einfach eine unfaire Diskriminierung, wenn man das Einkommen der Landwirte reduziert, um gute Taten zu vollbringen. Das Geld ist zur allgemeinen Unterstützung für die Landwirte und zur Entschädigung für die von der EU auferlegten Anforderungen und Bedingungen gedacht“, sagt Martin Merrild, Vorsitzender des Bauernverbandes Landbrug & Fødevarer. dodo

 

 

Forscher: Künstliches Licht führt zu globalem Insektensterben

Die Zahl der Insekten ist in den vergangenen Jahrzehnten in Dänemark und dem Rest der Welt drastisch gefallen. Eine der Ursachen ist laut einer neuen wissenschaftlichen Studie die vom Menschen gemachte Lichtverunreinigung. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin „Videnskab.dk“. Licht wirkt sich praktisch auf den gesamten Lebenszyklus von Insekten aus. Künstliches Licht von unter anderem Straßenlampen, Autoscheinwerfern oder Städten hat deshalb eine so große Auswirkung auf Insekten, dass diese in großem Umfang zugrunde gehen, so die Forscher. „Künstliches Licht ist ein wichtiger, aber oft übersehener Faktor als Ursache für das globale Insektensterben“, schreiben die Forscher laut „Videnskab.dk“. dodo

Mehr lesen

Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“