Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

Der Nachrichtenüberblick am Freitag

DN
Apenrade/Aabenraa
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Die Regierung zögert, neue Lizenzen zur Öl- und Gassuche zu vergeben. Foto: Tom Ingvardsen/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

 

Sechs Kandidaten für Spitze der Alternativen

Der Vorsitzende der Alternativen, Uffe Elbæk, hat im Dezember seinen Abschied von der Parteispitze bekannt gegeben. Wie die Partei in einer Pressemitteilung am Freitag berichtet, bewerben sich bisher sechs Kandidaten für die Nachfolge. Alle sechs haben die für die Kandidatur erforderlichen 100 Stimmen eingereicht. Dabei handelt es sich um Josephine Fock, Mira Issa Bloch, Rasmus Foged, Rasmus Nordqvist, Sascha Faxe und Theresa Scavenius. Die drei bekanntesten Anwärter sind das frühere Parlamentsmitglied und Parteimitbegründerin Josephine Fock, die klimapolitische Forscherin Theresa Scavenius und der derzeitige politische Sprecher Rasmus Nordquist. Die Wahl findet am 1. Februar auf einem Sonderparteitag statt.

 

Penkowa verzichtet auf Doktorgrad

Milena Penkowa wird nach Aussage ihres Rechtsbeistandes nicht mehr versuchen, ihren Doktorgrad zurückzuerlangen. Der umstrittenen ehemaligen Hirnforscherin wurde vom Akademischen Rat der Universität Kopenhagen im Jahr 2017 der Doktortitel entzogen. Ein Jahr zuvor musste sie sich vor Gericht wegen Dokumentenfälschung verantworten. Weil die Tat verjährt war, entkam sie einer Verurteilung. An der Universität Kopenhagen wurde Penkowa einstmals als Spitzenforscherin gefeiert, dann stellte sich heraus, dass sie Dokumente über Versuche an Ratten gefälscht hatte, die sie später für ihre Dissertation verwendete. Das Kopenhagener Stadtgericht gab dem Rat recht, Milena Penkowa legte Berufung vor dem Landgericht ein. Dort entschied das Gericht, dass sie die Kosten selbst zu tragen hätte, was sie ablehnt.

 

Führerschein: Politische Mehrheit für Wechsel zur Verkehrsbehörde

Die ehemalige rechtsliberale Regierung hatte seinerzeit beschlossen, Führerscheine und Fahrprüfungen aus der Verantwortung der Polizei zu nehmen und diese an die Verkehrsbehörde (Færdselsstyrelsen) zu übertragen. Die jetzige sozialdemokratische Regierung strich im September diese Änderung; nun könnte sie aber doch wahr werden. Eine Mehrheit im Folketing, bestehend aus den Parteien Venstre, Konservative, Dänische Volkspartei, Liberale Allianz und Radikale, wollen den Wechsel und könnten ihn erzwingen. Er könnte, so die Erwartung, 115 Polizeibeamte freimachen und die Wartezeiten für eine Fahrprüfung verkürzen.

 

Ölsuche: Regierung verschiebt Beschluss

Ob in Zukunft Unternehmen in dänischen Fördergebieten in der Nordsee weiterhin nach Öl und Gas suchen dürfen, bleibt ungewiss. Die sozialdemokratische Regierung Dänemarks hat angekündigt, einen entsprechenden Beschluss zu vertagen. Dieser benötige eine bessere fachliche Grundlage und mehr Zeit, so Klima- und Energieminister Dan Jørgensen (Sozialdemokraten) in der Zeitung „Berlingske“. Mehr Informationen benötigt der Minister über die klimatischen und wirtschaftlichen Konsequenzen, die eine Entscheidung mit sich bringen. Die achte Runde für Gebote (udbudsrunde), in der der Staat die Lizenzen für die Öl- und Gassuche sowie deren Förderung verkauft, reicht bis in die Mitte der 2050er Jahre. Im Jahr 2050 strebt Dänemark Klimaneutralität an. 

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“