Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

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DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Aufräumen nach der Explosion Foto: Philip Davali/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Minister Mogens Jensen begrüßt  IPCC-Bericht: Weniger  Fleisch

Der dänische Nahrungsmittelminister Mogens Jensen (Soz) hat unterstrichen, dass angesichts der Ergebnisse des IPCC-Sonderberichtes, dass der Klimawandel nicht nur die Landwirtschaft global betrachtet bedrohe, sondern auch großen Anteil am Ausstoß klimaschädlicher Gase habe. „Wir müssen zusammen mit der Landwirtschaft gemeinsam zupacken und die Nahrungsmittelproduktion umstellen. Beispielsweise muss die Agrarförderung so umgestellt werden, dass sie den Landwirten Anreiz liefert, nachhaltiger zu produzieren. Auch müsse weniger Fleisch konsumiert werden. Eine Agrarreform soll die Herausnahme von Flächen aus der Produktion fördern und neue Natur schaffen“, so der Minister. Er erinnerte an das  Ziel der dänischen Regierung,  den Ausstoß von Treibhausgasen in Dänemark bis 2030 um 70 Prozent zu senken, das umfasse auch die Bauern

Acht Explosionen innerhalb von sechs Monaten

In den vergangenen sechs Monaten hat es in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen bislang achtmal geknallt. Ist das Zufall oder gibt es einen Zusammenhang zwischen der Explosion vor der Steuerbehörde und den sieben weiteren – die bisher nicht aufgeklärt wurden? Das soll eine Sonderkommission (Soko) der dänischen Polizei nun herausfinden, berichtet der dänische öffentlich-rechtliche Nachrichtensender DR (Danmarks Radio).

Weitere Person mit FSME angesteckt

Ein 69-jähriger Mann aus Nordseeland ist höchstwahrscheinlich mit dem FSME-Virus (Frühsommer-Meningoenzephalitis) angesteckt worden. Das berichtet das staatliche Seruminstitut auf seiner Internetseite. Der Mann sei womöglich aufgrund eines Zeckenbisses im Tisvilde Hegn angesteckt worden. Dass Personen außerhalb der Ostseeinseln Bornholm mit dem FSME-Virus infiziert werden, sei laut Institut äußerst selten.

Energiekonzern Ørsted verdient mehr Geld

Für den dänischen Energiekonzern Ørsted verlief das erste Halbjahr 2019 gut. Laut Rechenschaftsbericht stieg der Gewinn vor Abschreibungen um 2 Prozent auf 8,76 Milliarden Kronen. Positiv bemerkbar machte sich die Inbetriebnahme neuer Windparks, namentlich Borkum Riffgrund 2 in der deutschen Nordsee und Walney Extension Hornsea 1 an der Küste von Großbritannien. Hornsea 1 ist der weltgrößte aktive Offshorewindpark. Laut Ørsted hätte es aber noch besser laufen können: Ein Brand im Offshorewindpark Horns Rev 1 ließ dort die Produktion erst spät anlaufen, es gab Unterbrechungen im Park Borkum Riffgrund 2 in Deutschland, und auch britische Windparks machten Probleme. Positiv entwickelt sich das Geschäft in den USA. Im Juni konnte der Konzern ein großes Geschäft im Bundesstaat New Jersey an Land ziehen – auch dort soll ein großer Offshorewindpark gebaut werden. Dort in den USA steht Ørsted laut Nachrichtenagentur Ritzau mit dem benachbarten Bundesstaat New York in Verhandlungen.

Steuerbehörde: Sprengstoffexperte hält mutwillige Gasexplosion für wahrscheinlich

Nachdem Sprengstoffexperte Peter Hald die Bilder der Kopenhagener Steuerbehörde studiert hat, deren Fassade am späten Dienstagabend durch eine Explosion fast vollständig zerstört wurde, kommt Hald zu dem Schluss, dass der verwendete Sprengstoff wahrscheinlich Gas war. Er habe die Theorie, dass die Täter den Postbehälter an der Eingangstür mit Gas gefüllt und zur Explosion gebracht hätten, so Hald, Chemiker an der Universität Aarhus. Auf diese Art erhalte man eine Menge Druck und es gebe einen entsprechenden Knall. Allerdings betont Hald auch, er sei nicht vor Ort gewesen und deshalb sei es nur eine Vermutung.

Ausbildung: Knapp ein Fünftel erscheint nicht

Wie das Gewerkschaftsblatt 3F berichtet, beginnt rund ein Fünftel der Jugendlichen die Ausbildung nicht, für die sie sich entschieden hatten. 3F bezieht sich auf Zahlen der dänischen Statistikbehörde Danmarks Statistik. Diese hat errechnet, dass im Zeitraum 2013 bis 2018 67.900 Personen ihre Ausbildung nicht begonnen haben – 18 Prozent aller Berufsanfänger. In der Periode 2011 bis 2016 waren es noch etwas mehr: 20 Prozent. Danmarks Statistik hat herausgefunden, dass im Jahr 2017 45 Prozent derjenigen, die nicht erschienen waren, anderweitig beschäftigt waren; 5 Prozent waren arbeitslos, 39 Prozent nicht erwerbstätig.

Jugendliche schlafen weniger

Im Jahr 1984 schliefen sieben von zehn 15-Jährigen in Dänemark mehr als acht Stunden. Eine Generation oder 25 Jahre später hat sich die Nachtruhe deutlich verkürzt, berichtet die Zeitung „Kristeligt Dagblad“ und stützt sich dabei auf Zahlen der dänischen Schulkinderuntersuchung von 2018. Demnach sind es nur noch vier von zehn der 15-Jährigen, die mehr als acht Stunden schlafen. Laut einer noch nicht veröffentlichten finnischen Studie stehlen den Schlaf die sozialen Medien, das Internet und Computerspiele.

Kein Obst mehr mit Resten von Chlorpyrifos

Die großen Supermarktketten des Landes haben angekündigt, zukünftig kein Obst mehr zu verkaufen, das mit dem Pflanzenschutzmittel Chlorpyrifos behandelt wurde. Chlorpyrifos wird zum Schutz vor Insektenfraß bei Zitronen, Orangen und Weintrauben eingesetzt; es wirkt sich aber offenbar auch negativ auf den menschlichen Körper aus. Ökologischer Anbau verzichtet auf den Einsatz des Mittels. Rema 1000 sowie Coop mit den Supermärkten Kvickly, Irma und SuperBrugsen und auch die Salling Group mit Netto, Bilka und Føtex wollen kein Obst mehr anbieten, das mithilfe von Chlorpyrifos gezüchtet wurde.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“