Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

Der Nachrichtenüberblick am Donnerstag

DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Niko Grünfeld (Alternativen) Foto: Sofie Mathiassen/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten im Überblick.

Börsenbericht

Die Enthüllungen über Mitwirkung von Banken an milliardenschweren Steuerbetrügereien in mehreren europäischen Ländern setzte gestern auch Bankwerte an der Kopenhagener Börse unter Druck. Dennoch konnte der Leitindex C 25 zulegen. Danske Bank verlor 1,4 Prozent an Wert, Jyske Bank 1,9 und Nordea 2,8 Prozent. Am stärksten zulegen konnte Genmab mit 4,7 Prozent.

Besorgt um Export

In Dänemark verstärkt sich die Sorge über zu erwartende  wirtschaftliche Einbußen, wenn es keine Einigung zwischen Großbritannien und der Europäischen Union über einen geordneten EU-Austritt gibt. Befürchtet wird vor allem ein wirtschaftlicher Niedergang Großbritanniens als Konsequenz eines EU-Austritts. Dann könnten dänische Produkte weniger nachgefragt werden. Nach Deutschland, Schweden und den USA ist Großbritannien der viertgrößte Abnehmer dänischer Exportgüter. Der Internationale Währungsfonds rechnet mit einem Rückgang des dänischen Bruttonationalprodukts in Höhe von einem Prozent bei einem unorganisierten Brexit. 

Amphetamin-Fall: Angeklagter dachte es wäre Viagra

Zwischen 2015 und 2017 wurden rund 13,8 Tonnen Haschisch und 1,3 Tonnen Amphetamine, die größte Menge in der Geschichte Dänemarks, nach Dänemark an drei verschiedene Adressen in Kopenhagen geschmuggelt. Der Fall wird derzeit im Kopenhagener Stadtgericht verhandelt.

Wildschweinzaun: Frankreich macht es Dänemark nach

Frankreich wird im Kampf gegen die afrikanische Schweinepest in Dänemarks Fußstapfen stampfen und einen Zaun an der Grenze zu Belgien errichten. Das berichtet DR Syd. Zu dem Schritt haben sich die französischen Behörde entschieden, nachdem bei 75 Wildschweinen im Land die Schweinepest nachgewiesen wurde.

Grünfeld dankt ab

Der Kulturbürgermeister Kopenhagens Niko Grünfeld (Alternativen) ist von seinem Posten zurückgetreten. Das hat er am späten Mittwochabend auf seiner Facebook-Seite bekanntgegeben. Grund hierfür seien die falschen Angaben in seinem Lebenslauf, die teuer eingekauften Möbel für sein Büro und Drohungen gegen die Familie Grünfelds. Er werde aber weiterhin seine Partei in der Bürgerrepräsentation in Kopenhagen vertreten, so Grünfeld.

Kronprinzenpaar auf Charme-Offensive in Italien

Dänische Waren sind im Ausland so beliebt wie nie zuvor und der dänische Export steigt stetig. Doch die Italiener sind noch nicht so beeindruckt von den dänischen Produkten. Deshalb begibt sich das dänische Kronprinzenpaar im November  zusammen mit dem Wirtschaftsverband Dansk Industri (DI) auf eine Charme-Offensive in Italien. Und das in einer Zeit, wo sich die italienische Regierung gerade auf einen EU-kritischen Kurs befindet und einen blutroten Haushalt vorzeigen muss. „Wir denken nicht, dass das einen Unterschied für unseren Besuch macht. Für uns ist es wichtig, dass die dänischen und italienischen Unternehmen Kontakte knüpfen können”, so DI-Abteilungsleiter Anders Ladefoged zur Nachrichtenagentur Ritzau.

Jede fünfte Kommune spart im kommenden Jahr

Obwohl die Wirtschaftskessel in Dänemark heißlaufen, bedeutet das nicht, dass die dänischen Bürger Aussichten auf mehr Wohlfahrt bekommen. In einer Umfrage, die die Gewerkschaft HK Kommunal unter 63 Ökonomiechefs dänischer Kommunen gemacht hat, erklärt jeder Fünfte, dass seine Kommune im kommenden Jahr weniger Geld für Schulen und Altenpflege investieren wird. Das berichtet die Online-Zeitung Avisen.dk.

Wracks von zwei dänischen Sklavenschiffen in der Karibik gefunden

Dänische und amerikanische Archäologen haben mit großer Wahrscheinlichkeit die Wracks von zwei dänischen Sklavenschiffen vor der Küste Costa Ricas gefunden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. 1710 seien die beiden Schiffe auf ihrer Fahrt von Afrika nach Dänisch-Westindien verschollen. „Wir haben eine Reihe von wissenschaftlichen Untersuchungen durchgeführt und sind uns ziemlich sicher, dass wir es hier mit den Überresten der beiden Schiffe Christianus Quintus und Fridericus Quartus zu tun haben”, erklärt der Marinearchäologe Andreas Kallmeyer Bloch.

Kopenhagen ist Hochburg der Trickbetrüger 

64 Prozent aller Trickdiebstähle geschehen in der dänischen Hauptstadt. Das geht aus den neuesten Zahlen der Statistikdatenbank der Polizei hervor. Insgesamt wurden im Land 16.530 dieser Diebstähle im Land angezeigt. Fast 11.000 davon in Kopenhagen. Brian Belling, Vizepolizeiinspektor der Kopenhagener Polizei meinte, dass das Risiko in den großen Städten allgemein größer sei, Opfer eines solchen Verbrechens zu werden. Weiter sagte er, dass das nicht zufriedenstellend sei. Besonders groß ist das Risiko bei Straßentheatern, in Einkaufszentren und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Um dem zu begegnen, arbeitet die Polizei unter anderem mit der Polizei aus dem Ausland zusammen, um Wissen über die Vorgehensweise der Betrüger zu erlangen.

Schulschließungen treiben Schüler in Privatschulen

Viele kleine kommunale Dorfschulen werden geschlossen. Das führte und führt dazu, dass die Schüler sich mehr zu den privaten Schulen wenden. Das geht aus einer Untersuchung des Erwerbsrates der Arbeiterbewegung hervor. Von dort kommt auch die Warnung, dass die Schließung der Dorfschulen gleichzusetzen sei mit dem Sterben der Dorfgemeinschaften.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Amelie Petry, Wencke Andresen