Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

Der Nachrichtenüberblick am Dienstag

DN
Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Pia Olsen Dyhr von der Sozialistischen Volkspartei im Gespräch mit Journalisten vor einer neuen Runde in den Regierungsverhandlungen. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Weltbeste Restaurants: Noma und Geranium in den Top-5

Zwei dänische Restaurants haben es bei der Kür zum weltbesten Restaurant in Singapur in die Top-5 geschafft. Beide sind Gourmet-Restaurants aus Kopenhagen. „Noma“ schaffte es auf den zweiten Platz, während „Geranium“ den fünften Platz belegte, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Der erste Platz ging an das Restaurant „Mirazur“ aus Menton in Frankreich.

Krankenhäuser verringern Einsatz von Antibiotika um Vordringen resistenter Bakterien zu stoppen

In dänischen Krankenhäusern ist es immer wieder zu gefährlichen Infektionen bei Patienten gekommen, weil sie von Bakterien befallen sind, die gegen Antibiotika resistent geworden sind. In der Region um Kopenhagen wird aktuell drastisch der Einsatz von Breitbandantibiotika verringert, die häufig das Auftreten von Resistenzen bei als Krankheitserregern gefürchteten Bakterien gefördert haben. Im Reichshospital in Kopenhagen wurde in einigen Bereichen der Einsatz von Breitbandantibiotika um 64 Prozent reduziert.  Durch das Zurückdrängen resistenter Bakterien erhöhen sich die Heilungschancen vor allem schwer kranker Patienten.

Häuser werden sich in Nordschleswig nur wenig verteuern

In Dänemark haben sich Wohnimmobilien in den vergangenen Jahren deutlich verteuert. Laut einer Prognose des Immobilienportals bolighed.dk wird der Preisanstieg anhalten. Allerdings vor allem im Raum Kopenhagen. In ländlichen Regionen wie in Nordschleswig sei laut bolighed.dk nur mit relativ bescheidenen Preissteigerungen bei Häusern zu rechnen. Etwas stärker stiegen die Preise in den größeren Orten des Landesteils.

Kind von IS-Kämpfern sorgt für Streit in Dänemark

Das dänische Außenministerium hat am Sonntag bestätigt, dass ein 13-Jähriger schwer verletzter Junge mit dänischer Staatsbürgerschaft aus einem Gefangenenlager im nördlichen Syrien evakuiert wurde. Der Junge erlitt eine Schussverletzung im Rücken während des Kampfes um die letzte IS-Bastion Baghouz. Nun wird der Junge in einem Krankenhaus in einem Drittland behandelt. Laut Danmarks Radio reisten die Eltern des Jungen, Unterstützer des Islamischen Staates, vor vier Jahren nach Syrien. Der Vater starb, die Mutter lebt und möchte mit ihren weiteren Kindern zurück nach Dänemark. Nach Recherchen des Senders befinden sich 25 Frauen und Kinder mit Verbindung nach Dänemark in Lagern für IS-Unterstützer im nördlichen Syrien. Eine dänische Delegation, geführt von einem Repräsentanten des Außenministeriums, hatte die Evakuierung durchgeführt.

Öffentliche Finanzen in Dänemark im Plus

In Dänemark hat die öffentliche Hand im ersten Quartal des Jahres 2019 mit 111,4 Milliarden Kronen 3,2 Milliarden Kronen mehr bei den Einkommenssteuern eingenommen als im Vergleichszeitraum 2018. Seit 2016 haben sich die Steuereinnahmen deutlich erhöht. 2015 lagen sie im ersten Jahresquartal bei 100 Milliarden Kronen. Im ersten Quartal dieses Jahres waren die öffentlichen Finanzen mit 7,2 Milliarden im Plus. Das sind vier Milliarden Kronen mehr als ein Jahr zuvor. Die Staatsverschuldung konnte abgebaut werden. Größter Posten bei den Sozialleistungen der öffentliche Hand waren die Folkepensionen. Sie erreichten einen Anteil bei diesen Leistungen in Höhe von 38,9 Prozent. Es wurden in den ersten drei Monaten des Jahres mit 35,4 Milliarden Kronen 1,1 Milliarden mehr ausgezahlt als im Vergleichszeitraum 2018.

Dänemark: Nahrungsmittelpreise EU-weit Spitze

Wenn die dänischen Bürger im Supermarkt ihre Nahrungsmittel kaufen, dann liegt der Endpreis an der Kasse weitaus höher als in anderen EU-Ländern. Das zeigt eine neue Statistik der dänischen Statistikbehörde. Die dänischen Nahrungsmittel sind demnach die teuersten verglichen mit den übrigen 27 Mitgliedsländern. Der Preis liegt gar 30 Prozent über dem EU-Durchschnitt. „Der Grund dafür ist das hohe Wohlstandsniveau in Dänemark. Die Löhne und der Verbraucherpreis sind deshalb hoch. Zudem haben wir eine hohe Mehrwertsteuer“, erklärt der Chefökonom der liberalen Denkfabrik Cepos, Mands Lundby Hansen, gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau.

Volkssozialisten: „Da ist Licht am Ende des Tunnels“

Nach zehnstündigen Verhandlungen am Montag sieht die dänische Politikerin der Volkssozialisten (SF), Pia Olsen Dyhr, „Licht am Ende des Tunnels“, wie die Nachrichtenagentur Ritzau berichtet. Gleichzeitig unterstrich Olsen Dyhr jedoch, dass es weiterhin einige schwierige Punkte gäbe, die eine große Herausforderung darstellten. Die Partien verhandeln mit den Sozialdemokraten nun seit 19 Tagen. Besonders herausfordernd sind dabei die ökonomischen-, politischen- und Flüchtlingsfragen. Angesprochen darauf, was die Verhandlungen am Montag ergeben haben, sagte Olsen Dyhr, dass sie das Treffen als „sehr nützlich“ aufgefasst habe, aber „alle sind jetzt gezwungen, sich anzupassen. Das ist die Herausforderung. Gleichzeitig soll man sich selbst wiedererkennen.“ Die Regierungsverhandlungen fanden am späten Montagabend dennoch ein dramatisches Ende, als Vertreter von SF, Einheitsliste und Radikale gegen 23 Uhr plötzlich das Verhandlungsgebäude in Christiansborg verließen. Auf die Frage hin, ob die SF-Politikerin glaube, dass die Verhandlungen Erfolg haben werden, sagte sie: „Ich möchte nicht sagen, dass es geschafft ist. Aber ich denke, dass einige Lichtpunkte zu sehen sind, ja.“

Erweiterung des Pfandsystems

Ab Montag, 1. Juli, müssen Verbraucher ein Auge auf die Verpackungen von Saft und Smoothies haben, denn dann erweitert Dänemark das Pfandsystem und macht somit einen weiteren Schritt in Richtung eines nachhaltigen und klimafreundlichen Umgangs mit Rohstoffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. Ab der kommenden Woche werden Verbraucher auch auf Saft- und Smoothie-Verpackungen ein Pfandzeichen finden. Ab dem 1. November wird es den Herstellern dann verboten sein, Produkte ohne Pfandmarke auf den Markt zu bringen. Bereits im Umlauf gebrachte Verpackungen ohne Pfandmarke dürfen jedoch weiterhin verkauft werden, um Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.

Aus Hov soll Hou werden

Nach einer Bürgerbefragung unterstützt auch der Vorstand der Kommune Hov die Idee, den Ort Hov in der Kommune Odder künftig Hou zu nennen. Dies meldet Danmarks Radio. Ein Großteil der Bürger des Ortes hatte im Rahmen der Europawahl für den Namen Hou gestimmt. 844 waren dafür, 49 dagegen; 1.500 hatten die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Es ist der zweite Versuch Hovs einer Namensänderung. 1974 lehnte in einem ersten das Kultusministerium einen solchen Wunsch ab. Bürgermeister Uffe Jensen (Venstre), ein Unterstützer der Sache, denkt, dass der Wechsel von Hov nach Hou nun bessere Chancen hat – weil der Wille der Einheimischen nun seiner Ansicht nach deutlicher als beim ersten Mal in Erscheinung tritt. Die Kosten der Namensänderung werden bei schätzungsweise 33.000 bis 37.000 Kronen liegen – weil unter anderem Straßenschilder ausgetauscht werden müssen. Eine Stellungname aus dem Ministerium wird für September erwartet. Ein Hou gibt es schon in Dänemark. Es liegt am Limfjord in der Kommune Aalborg.

Mehr lesen

Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“

„Mojn Nordschleswig“

Jetzt im Podcast: Mit 18 nach Brüssel und die Trophäe aus Barcelona

Apenrade/Aabenraa Cornelius von Tiedemann begrüßt die Politik-Juniorinnen Amelie Petry und Wencke Andresen, die ihm von ihrer Reise nach Brüssel berichten – und Chefredakteur Gwyn Nissen, der aus Katalonien eine Überraschung mitgebracht hat. Walter Turnowsky befragt die Glaskugel nach dem Termin für die nächste Folketingswahl, und Helge Möller fordert Hannah Dobiaschowski in „Wer hat’s gesagt?“ heraus.

Amelie Petry, Wencke Andresen