Norwegen

Weißer Mann in Uniform schießt in Moschee bei Oslo um sich

Weißer Mann in Uniform schießt in Moschee bei Oslo um sich

Weißer Mann in Uniform schießt in Moschee bei Oslo um sich

cvt
Bærum
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Großeinsatz in der Nähe von Oslo nach Schüssen in einer Moschee. Foto: Fredrik Hagen / NTB / Ritzau Scanpix

Gemeindemitglieder konnten am Sonnabend einen jungen Mann überwältigen, der in einem Gotteshaus nahe der norwegischen Hauptstadt um sich schoss. Zwei Personen wurden verletzt.

Am Sonnabend ist eine Person angeschossen und eine weitere verletzt worden, als ein Mann in eine Moschee in Bærum bei Oslo eindrang und um sich schoss. Das bestätigt die norwegische Polizei auf Twitter.

Die Beamten haben einen Tatverdächtigen festgenommen, am frühen Sonnabendabend dauerten die Ermittlungen an, über den Gesundheitszustand der angeschossenen Person war nichts genaueres bekannt.

Die Schießerei fand im „Al-Noor Islamic Centre“ statt. „Eines unserer Mitglieder ist von einem weißen Mann mit Helm und Uniform angeschossen worden“, sagt der Leiter der Moschee, Irfan Mushtaq, zur Lokalzeitung „Budstikka“.

In der landesweiten Zeitung „Aftenposten“ wird Mushtaq ebenfalls zitiert: „Eine Person, bekleidet mit Uniform und mit zwei Pistolen kam in die Moschee. Er begann, um sich zu schießen, aber glücklicherweise gelang es unseren Gemeindemitgliedern, den Täter zu überwältigen.“

Diese Darstellung ist bisher noch nicht von der Polizei bestätigt worden. Neben der angeschossenen Person ist eine weitere Person bei dem Vorfall verletzt worden. Wie die Polizei am Abend mitteilte, handelte es sich dabei um die Person, die den Tatverdächtigen überwältigt hat.

Die Polizei von Oslo teilte am Sonnabend um kurz nach 17 Uhr über Twitter mit: „Die Polizei hat den Täter vor Ort im Griff. Nichts deutet darauf hin, dass es weitere Beteiligte gab. Eine Person, die vor Ort war, ist leicht verletzt.“

Tatverdächtiger ist ein Norweger aus der näheren Umgebung

Weiter schrieben die Beamten: „Die Polizei hat keine Informationen dazu, wer der Täter ist. Er wird als junger Mann mit weißer Hautfarbe beschrieben.“

Auf einer Pressekonferenz am Abend ergänzte die Polizei, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen „norwegischen Bürger mit norwegischem Hintergrund aus der näheren Umgebung“ handele. Der Mann sei der Polizei bereits bekannt gewesen, allerdings könne nicht von einem kriminellen Hintergrund gesprochen werden. Zu einem möglichen Motiv wollte sich die Polizei noch nicht äußern.

Laut Nachrichtenagentur „NTB“ handelt es sich bei Al-Noor Islamic Centre um eine örtliche Glaubensgemeinde, die bereits seit 1983 besteht. Sie setze sich besonders für den Zusammenhalt in der Lokalgemeinschaft ein.

Am Sonnabend wurde um 15.30 zum Gebet gerufen. Dieses dauerte etwa 15 Minuten, fünf bis sieben Personen waren anwesend, schreibt „Aftenposten“. Als der Täter angriff, waren laut Mushtaq drei Personen anwesend.

Wie die Zeitung weiter berichtet, soll es sich bei dem Mann, der den Täter überwältigte, um einen 75-Jährigen gehandelt haben. Dies wurde von der Polizei bis zum Abend nicht bestätigt.

Für den Beginn des Opferfestes am Sonntag hat die Gemeinde in der wohlhabendsten Gegend Norwegens laut „Aftenposten“ mit rund 1.000 Besuchern gerechnet. Wie die Polizei am Abend mitteilte, geht sie nicht davon aus, dass muslimische Feierlichkeiten in Norwegen am Sonntag gefährdet sind, ob Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, werde jedoch geprüft.

 

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