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FUEN: Delegierte treffen sich Online

FUEN: Delegierte treffen sich Online

FUEN: Delegierte treffen sich Online

DN
Flensburg/Berlin/Brüssel
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FUEN-Präsident Loránt Vincze Foto: Archiv

In der Corona-Pandemie findet der Austausch vor allem digital statt. Und so hielt die internationale Minderheitenorganisation FUEN ihre Delegiertenversammlung im Netz ab.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat die Minderheitenorganisation  FUEN ihre Delegiertenversammlung im Internet durchgeführt. Mehr als 200 Delegierte hätten sich beteiligt, schreibt FUEN auf seiner Homepage.

In seinem Bericht stellte FUEN-Präsident Loránt Vincze fest, dass die FUEN mit der Minority SafePack Initiative einen bedeutenden Meilenstein gesetzt habe. Nun stehe man in den EU-Institutionen, den Mitgliedstaaten und bei politischen Entscheidungsträgern auf der Tagesordnung. „Durch diesen Prozess ist die FUEN zu einer einflussreichen Interessenvertretung der autochthonen Minderheiten in EU-Kreisen geworden”, sagte er und kündigte an, dass das Europäische Parlament im Dezember dieses Jahres eine Plenardebatte abhalten sowie eine Resolution zur MSPI veröffentlichen werde.

Einer der Vizepräsidenten der FUEN, Gösta Toft aus der deutschen Minderheit in Dänemark, stellte den Tätigkeitsbericht vor. Er sprach über die Fortschritte der Minority SafePack Intitiative und die Notwendigkeit von mehr Rechten für Minderheiten in Europa, insbesondere im Bildungsbereich.

FUEN: Corona vertieft Benachteiligung

Die COVID-19-Pandemie hat bereits bestehende Ungleichheiten zwischen autochthonen nationalen Minderheiten und Sprachgemeinschaften und der Mehrheitsbevölkerung in Europa vertieft und die Benachteiligung vieler nationaler Minderheiten beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen aufgezeigt.

Dies sei, so schreibt FUEN, deutlich aus der groß angelegten Umfrage „Do you speak Corona?" hervorgegangen, die von der FUEN in Zusammenarbeit mit der Interfraktionellen Arbeitsgruppe für traditionelle Minderheiten, nationale Gemeinschaften und Sprachen des Europäischen Parlaments durchgeführt wurde.

Im Rahmen dessen hat die FUEN Delegiertenversammlung eine Resolution über die Wahrung des Schutzes der autochthonen nationalen Minderheiten und Sprachgemeinschaften und ihres kulturellen Erbes in Krisenzeiten sowie über die Bereitstellung wesentlicher Informationen in Minderheitensprachen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie angenommen.

Änderung der Statuten

Auf der Online-Delegiertenversammlung wurde FUEN zufolge auch über Änderungen der Statuten abgestimmt. Ein neuer Artikel ermöglicht es nun, in außerordentlichen Fällen den Mitgliedsorganisationen ihr Stimmrecht auch mittels elektronischer Kommunikation auszuüben und/oder die Delegiertenversammlung ganz oder teilweise in elektronischer Form durchzuführen.

Solche außergewöhnlichen und unvorhersehbaren Umstände sind insbesondere dann gegeben, wenn Delegierte von mindestens einem Drittel der Mitgliedsorganisationen aufgrund von Reisebeschränkungen oder Grenzschließungen ihres Wohnsitzstaates oder des Staates, in dem die Delegiertenversammlung abgehalten wird, nicht physisch an der Delegiertenversammlung teilnehmen können.

Eine weitere Satzungsänderung ermöglicht es laut FUEN den Mitgliedern des Präsidiums, ganz oder teilweise auf elektronischem Wege an den Sitzungen teilzunehmen und über Beschlüsse abzustimmen.

Neue Kongress-Planung

Weiterhin führt die Minderheitenorganisation aus, dass der FUEN Kongress 2021 in Nova Gorica/Gorizia in der italienisch-slowenischen Grenzregion stattfinden wird – dort war er für dieses Jahr geplant. Gastgeber des FUEN Kongresses 2021 ist die FUEN Mitgliedsorganisation „Rat der Slowenischen Organisationen" (SSO - Svet Slovenskih Organizacij) in Zusammenarbeit mit der FUEN Mitgliedsorganisation „Die Slowenische Union" (Slovenska Skupnost).

Der FUEN-Kongress 2021, der in Tallinn, Estland, stattfinden sollte, wird zudem um ein Jahr verschoben. Gastgeber ist dann die FUEN Mitgliedsorganisation NGO „Russische Schule Estlands" (Некоммерческое объединение „Русская школа Эстонии") in Kooperation mit dem „Verein der Deutschen Estland", der „Bund der Nationalen Minderheiten in Estland" (Eestimaa Rahvuste Ühendus ERÜ) sowie weiteren FUEN Mitgliedsorganisationen in Estland.

FUEN begrüßt neues Mitglied

Ein neues Mitglied ist FUEN zufolge in die Reihen Mitgliedsorganisationen aufgenommen worden: Auf der Delegiertenversammlung am Sonnabend wurde die Regionale Öffentliche Organisation zur Entwicklung der Kumykischen Kultur, Förderung der Erhaltung der Kumykischen Sprache und Koordinierung der Kumykischen Projekte „Qumuqlar" als ordentliches Mitglied aufgenommen. 

Die NGO mit Sitz in Moskau, die im Jahr 2014 registriert wurde, vertritt die Kumyk Türken in Russland.

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