Minderheitenpoltik

Europaabgeordneter unterstützt Einspruch gegen MSPI-Urteil

Europaabgeordneter unterstützt Einspruch gegen MSPI-Urteil

Europaabgeordneter unterstützt Einspruch gegen MSPI-Urteil

ket
Flensburg/Brüssel
Zuletzt aktualisiert um:
Rasmus Andresen will als Abgeordneter des EU-Parlaments den politischen Druck auf die EU-Kommission weiter aufrechterhalten. Foto: Schleswig-Holstinischer Landtag

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Mehr als eine Million Menschen haben die Initiative zum Schutz von Minderheiten unterzeichnet. Trotzdem hat die EU-Kommission die Vorschläge der Initiative abgelehnt. Auch nachdem die Klage der Förderalistische Union Europäischer Nationalitäten abgelehnt wurde, gibt sich der Verband nicht geschlagen – richtig so, findet Rasmus Andresen.

Der Rechtsstreit zwischen der EU-Kommission und dem europäischen Dachverband autochthoner und nationaler Minderheiten, FUEN, geht in die nächste Runde. Wie FUEN-Präsident Loránt Vincze in einer Pressemitteilung am Montag erklärt, geht die FUEN erwartungsgemäß gegen ein im Vorjahr getroffenes Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) in Berufung. 1,1 Millionen Menschen haben die europäische Bürgerinitiative Minority SafePack Initiative (MSPI) unterzeichnet.

Was ist die MSPI?

Die Minority SafePack Initiative (kurz: MSPI) umfasst ein Paket von Gesetzesvorschlägen, die den Schutz nationaler Minderheiten gewährleisten sollen. Hierzu soll eine Reihe von EU-Rechtsakten beschlossen werden, die die Förderung von Minderheitenrechten, Sprachrechten und den Schutz der Kultur der nationalen Minderheiten ermöglichen soll. Ziel ist somit, die Sicherheit von nationalen Minderheiten europaweit zu gewährleisten und gesetzliche Regelungen für Minderheiten zu stärken.

minority-safepack.eu

„Es ist beschämend, dass die Initiatorinnen und Initiatoren der MSPI nun auch noch den Weg des Einspruchs gehen müssen. Der Schutz unserer Minderheiten in der EU ist aber zu wichtig, um sich mit der wenig stichhaltigen und lückenhaften Abfertigung vonseiten der EU-Kommission zufriedenzugeben“, teilte Rasmus Andresen, schleswig-holsteinischer Europaabgeordneter für die Grünen in einer Pressemeldung mit. Er unterstütze die Entscheidung der FUEN, Einspruch gegen das Urteil des Europäischen Gerichtshofs einzulegen.

Die Botschaft, dass weder die EU-Kommission noch der Gerichtshof der Europäischen Union einen Handlungsbedarf für den Minderheitenschutz sehen und damit die Forderungen von mehr als 1,1 Millionen Unterzeichnerinnen und Unterzeichner für nichtig erklären, könne so nicht stehen bleiben, findet der Grünen-Politiker.

Für Verbesserung einsetzen

„Wir werden weiter für eine Minderheiten- und Menschenrechtsunion kämpfen und uns für gesetzliche Verbesserungen für Minderheiten einsetzen“, erklärt Andresen.

Dabei müsse klar sein, dass eine europäische Minderheitenpolitik nicht als politisches Lippenbekenntnis oder zur Durchsetzung eigener Interessen missbraucht werden dürfe. „Die Minderheitenpolitik muss den Grundsatz der Rechtsstaatlichkeit und die Einhaltung der europäischen Grundwerte unmissverständlich ins Zentrum stellen“, fordert der Europaabgeordnete.

Mehr lesen

Leserbrief

Meinung
Allan Søgaard-Andersen
„Tomme borgerlige klimaløfter!“