Militärputsch

Botschaften in Myanmar fordern Freilassung von Journalisten

Botschaften in Myanmar fordern Freilassung von Journalisten

Botschaften in Myanmar fordern Freilassung von Journalisten

dpa
Yangon
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Myanmarische Demonstranten in Taiwan. Foto: Chiang Ying-Ying/AP/dpa

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Mehreren Medien wurde in Myanmar bereits die Lizenz entzogen, Dutzende Journalisten wurden von der Militärjunta inhaftiert. Diplomataische Vertretungen in dem Land fordern mit Nachdruck ihre Freilassung.

Am Internationalen Tag der Pressefreiheit haben zahlreiche diplomatische Vertretungen in Myanmar die Freilassung der festgenommenen Journalisten und ein Ende der Restriktionen für die örtlichen Medien gefordert.

«Während Journalisten und Medienschaffende in Myanmar zur Zielscheibe der Unterdrückung geworden sind, loben wir die Bemühungen derjenigen, die sich dafür einsetzen, den Zugang zu wahrheitsgetreuen Informationen sicherzustellen», hieß es am Montag in einer in sozialen Netzwerken verbreiteten Mitteilung, die auch Deutschland unterzeichnet hat.

Im früheren Birma hat das Militär nach dem Putsch von Anfang Februar bereits einem halben Dutzend wichtiger Medienorganisationen die Lizenz entzogen. Mehr als 80 Journalisten wurden der Erklärung zufolge festgenommen, von denen mehr als die Hälfte immer noch inhaftiert sei. «Mittlerweile gibt es in Myanmar keine größeren unabhängigen Printmedien mehr, und Internet-Abschaltungen werden weiterhin zur Kontrolle der Berichterstattung, der Kommunikation und des Zugangs zu Informationen eingesetzt.»

Die Pressefreiheit sei ein Eckpfeiler demokratischer Gesellschaften, die «bedingungslos erhalten und garantiert werden sollte». Journalisten müssten die Freiheit haben, ohne Angst vor Repressalien oder Einschüchterungen zu berichten. «Pressefreiheit ist ein Recht, nicht nur für die Medienschaffenden, sondern für jeden von uns.»

Der myanmarische Journalist Hmue Eain Zaw sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei inakzeptabel, dass Journalisten im Gefängnis säßen. «Ich bin stolz auf alle Medien und Journalisten in Myanmar, die unter diesen riskanten Bedingungen berichten.»

Auch am Montag kam es landesweit wieder zu Protestaktionen gegen die neue Junta, jedoch waren die Demonstrationen nicht so groß wie am Wochenende. Am Sonntag hatten Soldaten in verschiedenen Landesteilen mindestens fünf Demonstranten erschossen, das Portal «Myanmar Now» sprach von sechs Toten. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP sind seit dem Umsturz mindestens 765 Menschen getötet worden, mehr als 4600 wurden inhaftiert.

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