Historie Haderslev
Sommerliche Familienabende im Schatten der Sparpläne
Sommerliche Familienabende im Schatten der Sparpläne
Sommerliche Familienabende im Schatten der Sparpläne
Die Kutschensammlung ist in einem aktuellen Handlungskatalog aufgelistet. Die Sammlung könnte einem Sparzwang zum Opfer fallen. Carsten Leth Schmidt betont sein Vertrauen in die Kulturvermittlungsstelle.
Am 1. Juli 2017 hat die Kommune Hadersleben die Übernahme der beiden Stadtmuseen an der Schlossstraße und der Kutschensammlung am Simmerstedter Weg gefeiert. Unter dem Dach von „Historie Haderslev“ schien die Zukunft der drei Kulturvermittlungsstätten, die ehemals vom Museum Sønderjylland betrieben wurden, gesichert. Ein sogenannter Handlungskatalog der bürgerlichen Mehrheitsgruppe, bei dem die Politiker auf der Suche sind nach einem Sparpotenzial in Höhe von mindestens 64 Millionen Kronen, wirft dunkle Schatten auf die drei Einrichtungen, die von Schließung bedroht sein könnten.
Familienabende unterstützen
„Wir lassen uns nicht unterdrücken und halten die Fahne hoch“, sagt Daniela Andersen, Leiterin der Kutschensammlung. Sie fordert Bürger und Touristen auf, der Kutschensammlung Rückendeckung zu geben und die Ausstellung sowie die Familienabende, die am 10. Juli, 17. Juli und 24. Juli durchgeführt werden, zu besuchen.
Die Familienabende finden jeweils von 19 bis 21 Uhr statt. Es wird mit einem bunten Unterhaltungsprogramm mit Musik, Fahrten mit der Pferdekutsche und Ständen, wo Kunsthandwerker und Hobbyleute Handarbeiten, Deko-Sachen und Holzarbeiten verkaufen, aufgewartet.
Kombifahrten mit Bahn, Kutsche und Dammboot
Die Kutschensammlung übernahm die sommerliche Veranstaltungsreihe 2018. Die Familienabende waren bis dahin rund vier Jahrzehnte im Museum an der Dalgade durchgeführt worden.
Auch die Zusammenarbeit mit der Museumsbahn „Veteranbanen-Haderslev-Vojens“ (VHV) bringt mehr Leben. Seitdem die Museumsfreunde ihre Haltestelle am Simmerstedter Weg haben, können Fahrkarten für die Bahn mit Tickets für die Sammlung kombiniert werden. Des Weiteren veranstalten die Museumsbahner und die Kutschensammlung Fahrten mit dem „Törning-Express“. Bei dieser Veranstaltungsreihe werden Fahrten mit Museumsbahn, Pferdekutsche, Führung durch die Törninger Mühle und dem Ausflugsboot Dorothea angeboten.
90 historische Pferdewagen
Seit Saisoneröffnung im April können die Besucher mithilfe einer App Informationen über die Ausstellung erfahren. Diese Neuerung ließ sich die Kommune rund 77.000 Kronen kosten.
In der Kutschensammlung sind etwa 90 historische Pferdewagen ausgestellt. Die Einrichtung vermarktet sich als Nordeuropas größte Sammlung von Pferdefuhrwerken und Schlitten. „Was aus den Wagen wird, wenn wir schließen sollten, weiß ich nicht“, sagt Andersen. Außer der Leiterin sind zwei sogenannte Flexjobber angestellt. Zwölf Ehrenamtliche arbeiten in der Werkstatt. Im Handlungskatalog wird veranschlagt, dass bei einer Schließung jährlich 900.000 Kronen gespart werden könnten.
Schleswigsche Partei spricht sich für Erhalt der Kutschensammlung aus
Carsten Leth Schmidt, Stadtratsabgeordneter der Schleswigschen Partei (SP), ist Mitglied des Kulturausschusses. Der Handlungskatalog wurde auf dem jüngsten Stammtisch diskutiert. „Wir haben etwa zehn Punkte, die wir nicht mittragen können. Wir reden unter anderem gegen die Schließung der Kutschensammlung an. Die Einrichtung ist eine einzigartige Kombination von Geschichtsgut und arbeitender Werkstatt. Die Sammlung hat durchaus das Potenzial dafür, weiterentwickelt zu werden“, so Leth Schmidt. Der SP-Politiker will sich dafür einsetzen, dass die Sammlung mithilfe staatlicher Zuschüsse (Finanslov) aufgewertet werden kann.