Klimaschutz
Deshalb pflanzten Freiwillige 1.500 Bäume in Hadersleben
Deshalb pflanzten Freiwillige 1.500 Bäume in Hadersleben
Deshalb pflanzten Freiwillige 1.500 Bäume in Hadersleben
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Naturschutz aktiv in der eigenen Stadt gestalten – wie funktioniert das in Zeiten von Dürre und Überschwemmungen? 13 Freiwillige haben sich am vergangenen Sonnabend zur gemeinsamen Baumpflanzaktion „Wald 2030“ getroffen. Dabei bekam ein japanisches Bepflanzungskonzept besonders viel Aufmerksamkeit.
Laien könnte die Anordnung der eingepflanzten Bäume zunächst nicht sonderlich spektakulär vorkommen. Im Zickzack werden unterschiedliche Bäume nebeneinander gepflanzt, die vorher umgestülpte Erde signalisiert, wo Bäume und Sträucher hinkommen, und wo nicht.
Viel Wald auf wenig Platz
1500 Quadratmeter misst die Fläche im Kløvervænget in Hadersleben, an der sich die Freiwilligen an dem sonnigen, aber sehr kalten Sonnabendmorgen zu schaffen machen.
Wenig Platz für viele Pflanzen, das ist das Konzept von Miyawaki-Wäldern: „Wir haben uns für dieses Konzept entschieden, weil Wälder nach diesem Prinzip schneller wachsen. Wir pflanzen viele unterschiedliche Bäume nebeneinander, so konkurrieren sie ums Licht“, erzählt Siemen Baader.
Er ist ein Teil der Initiative „Grønne Nabofællesskaber“ in Hadersleben. Eine Initiative, die sich für eine nachhaltigere Stadtentwicklung und Klimaschutz einsetzt. Auf Facebook organisieren sich die Mitglieder und rufen regelmäßig zu Aktionen auf. Der Miyawaki-Wald ist der neuste Meilenstein in der jungen Geschichte der Initiative.
Heimische Leckereien
Die Idee für den Wald hatte jedoch ein anderes Mitglied, Hans Jörgen Andersen, der nicht nur den Platz für den Wald gefunden hatte, sondern auch mit der Kommune Hadersleben ins Gespräch trat: „Wir hatten Glück, dass wir schnell eine Zusage für den Platz bekommen haben. Er wird uns verpachtet und zusätzlich hat uns die Kommune Hadersleben die Bäume und Sträucher bezahlt, eine Rechnung von ungefähr 30.000 Kronen“, erzählt der Naturschützer.
34 verschiedene heimische Baum- und Straucharten pflanzten die Freiwilligen in fünf Stunden.
Und besonders freut es die Initiatoren, dass es auch Naschereien geben wird: „Wir pflanzen auch einige Beerensträucher und Obstbäume. Die Besucherinnen und Besucher können sich dann über frische Brombeeren, Äpfel oder Himbeeren freuen. Sie werden nicht so süß wie im Supermarkt sein, aber trotzdem lecker“, schwärmt Siemen Baader.
Im Namen des Klimaschutzes
Der Wald soll allen zugutekommen, Natur und Mensch. Der Aspekt des Klimaschutzes motiviert die Mitglieder von „Grønne Nabofællesskaber“ aber besonders: „Durch das schnelle Wachstum, absorbiert und speichert der Wald mehr CO₂ als herkömmliche Anpflanzungen. Zudem erhöht er den Beitrag zu biologischer Vielfalt als Lebensraum für Tiere, Vögel und Insekten“, erwähnt Siemen Baader.
Deswegen freut es auch alle, dass 1.500 Bäume an diesem Sonnabend gepflanzt werden können, trotz schwieriger Bedingungen. Der verhältnismäßig heiße Sommer in diesem Jahr hat seine Spuren hinterlassen, Siemen Baader zeigt sich besorgt: „Es war zu heiß diesen Sommer, der Boden ist eigentlich viel zu trocken für Ende November.“
Dies animiere ihn aber zu noch mehr Klimaschutz, so der gelernte IT-Entwickler. In seiner Freizeit setze er sich aktiv für Klimaschutz und Nachhaltigkeit ein, „Grønne Nabofællesskaber“ sei eine Herzensangelegenheit. Ein anderes großes Projekt von Siemen Baader, die regenerative Landwirtschaft, geht mit Projekten wie „Wald 2030“ Hand in Hand: „Letztlich geht es um den Erhalt unseren Planeten, auch mit vergleichbar kleineren Taten.“
Zufriedenstellendes Endergebnis
Am Ende des Tages war die Baumpflanzaktion ein voller Erfolg – für Hadersleben und für den Klimaschutz, finden die Freiwilligen. Die 13 Helferinnen und Helfer durften sich zwischendurch mit Obst versorgen, das von Supermärkten der Region zur Verfügung gestellt wurde. Dies steigerte die Vorfreude, in der Zukunft das Obst im neuen Wald in Kløvervænget selbst zu ernten.
Hans Jörgen Andersen ist begeistert von den vielen helfenden Händen: „Wir sind froh über die großartige Hilfe. Das wird ein wunderbarer Ort hier und die Graswege, die wir extra freigelassen haben, werden eines Tages schöne Fleckchen zum Verweilen und zum Picknicken.“