Gesundheit

Aus für das Hiort Lorenzen Pflegezentrum

Aus für das Hiort Lorenzen Pflegezentrum

Aus für das Hiort Lorenzen Pflegezentrum

Hadersleben/Haderslev
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Pflegezentrum Modellbild
Mit der Schließung entfallen Heimplätze für die ältere Bevölkerung Haderslebens (Modellbild). Foto: Ute Levisen

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Das Hiort Lorenzen Pflegezentrum wird im Jahr 2024 schließen müssen. Ein mühselig saniertes Heim, dessen Betrieb in jüngster Vergangenheit viel Gegenwind in Form von Beschwerden und Auszügen von Bewohnerinnen und Bewohnern in Kauf nehmen musste. Die Schließung des Pflegezentrums bringt primär bei den Sozialdemokraten viel Unverständnis mit.

Nun ist es offiziell: Die bürgerliche Mehrheit im Senioren- und Gesundheitsausschuss hat beschlossen, das Pflegezentrum Hiort Lorenzen zu schließen. Ein fataler Fehler, findet Jens Christian Gjesing, sozialdemokratisches Mitglied des Senioren- und Gesundheitsausschusses der Kommune Hadersleben.

Seiner Meinung nach hat vor allem die stark zunehmende Privatisierung des Gesundheitssektors einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass Einrichtungen wie diese an Attraktivität verlieren. Und dies sei vor allem deshalb schwierig, weil die wachsende, ältere Bevölkerung in Hadersleben den Platz bräuchte. Nur eben nicht in privatisierter Form.

Krankenschwestern laufen einen Gang entlang
Die Haderslebener Bevölkerung wird immer älter und darauf müsse man sich einstellen, so lautet die Prognose von Lone Ravn und Jens Christian Gjesing. Foto: Ute Levisen

Die SF möchte das Heim umgestalten und die leer stehenden Pflegeheime in Erholungsorte und Wohnungen für ältere Menschen umwandeln, die dort in einer sicheren Umgebung leben. Wir wollen keine Orte abbauen.

Hanne Pedersen von Socialistisk Folkeparti (SF)

Hiort Lorenzen Pflegezentrum nicht allzu beliebt 

Die starke Unzufriedenheit mit dem Hiort Lorenzen Pflegezentrum führte zuletzt auch dazu, dass im Pflegezentrum 14 Wohnplätze frei blieben und sich das Heim damit finanziell nicht rentiert. 

Potenzielle Bewohnerinnen und Bewohner entschieden sich zunehmend für andere Pflegezentren der Kommune oder zogen aus der Stadt weg, um näher bei ihren Familien und Freunden zu sein. Letzteres trug zwar auch zum Leerstand des Hiort Lorenzen Pflegezentrum bei, sei aber nicht der Auslöser gewesen.

2015 war der Heimbetrieb in private Hände gegeben und das Pflegepersonal von einer Privatfirma gestellt worden. Dies führte dazu, dass die Kommune zwar den Pflegestandard überprüfen konnte, der Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerschutz sei aber begrenzt gewesen.

Eine finanzielle Herausforderung, aber ans Aufgeben nicht zu denken 

In einer Pressemeldung von Lone Ravn und Jens Christian Gjesing, beide sozialdemokratische Mitglieder des Senioren- und Gesundheitsausschusses der Kommune Hadersleben, hieß es, dass man sich der finanziellen Herausforderung um das Hiort Lorenz Pflegezentrum für die Kommune Hadersleben bewusst sei, auch im Hinblick auf die immer dringlicher gebrauchten kommunalen Heimplätze für die ältere Bevölkerung. 

Die Pflegeplätze könnten nicht nur von der Kommune nachhaltiger gestaltet werden, etwa mit flexiblen Möglichkeiten der Partnerin- und Partnermitnahme, das Heim könnte auch besser kontrolliert werden.

Eine Schließung wäre demnach nicht im Interesse der Sozialistischen Volkspartei (SF), die 2015 auch gegen die Privatisierung des Heims stimmte. Das Stimmen der blauen Parteien für die Schließung des Heims stießen dementsprechend auf großes Unverständnis. 

Auch die Ratspolitikerin Hanne Pedersen (SF) erklärt auf Anfrage des "Nordschleswigers", dass man an dem Pflegeheim festhalten möchte und vor allem müsste. 

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