Arbeitsmarkt

Arbeiter aus Osteuropa melden sich in dänische Gewerkschaften ein

Arbeiter aus Osteuropa melden sich in dänische Gewerkschaften ein

Arbeiter aus Osteuropa melden sich in dänische Gewerkschaften ein

Kopenhagen
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Foto: Hengstream/Unsplash

Die Gewerkschaften in Dänemark verzeichnen derzeit starken Mitgliederzuwachs – weil die vielfach von dänischen Auftraggebern zu Billiglöhnen beschäftigten Arbeiter aus dem östlichen Europa für ihre Rechte einstehen wollen.

Die Gewerkschaften in Dänemark verzeichnen derzeit starken Mitgliederzuwachs – weil die vielfach von dänischen Auftraggebern zu Billiglöhnen beschäftigten Arbeiter aus dem östlichen Europa für ihre Rechte einstehen wollen.

Unterbezahlung, willkürliche Entlassungen und fragwürdige Arbeitsverträge – dieses Bild zeichnete sich für den Rumänen Vasile Opris, als er zum Arbeiten nach Dänemark kam. Wie das Gewerkschaftsblatt Fagbladet 3F berichtet, hat Opris sich damit nicht abfinden wollen, ist Gewerkschaftsmitglied geworden und arbeitet inzwischen auf Basis eines Tarifvertrages. Er setzt sich dafür ein, dass seine in Dänemark beschäftigten Landsleute seinem Beispiel folgen.

Mit Erfolg: Alle seine rund 20 rumänischen Kollegen bei der Firma Brunder Nedbrydning in Brønderslev sind inzwischen gewerkschaftlich organisiert. „In anderen Unternehmen haben wir unter schrecklichen Bedingungen gearbeitet zu niedrigen Löhnen und mit sehr vielen Überstunden. Meinen Kollegen ist jetzt klar geworden, dass wir durch die Gewerkschaft bessere Verhältnisse bekommen können“, sagt Opris.

Die Begeisterung für die Gewerkschaften geht soi weit, dass die Rumänen bei der Firma inzwischen einen höheren Organisationsgrad erreicht haben als die dänischen Mitarbeiter. Doch noch ist das längst nicht der Normalzusatend. Viele Rumänen, berichtet Opris, würden das dänische System nicht verstehen. Die Mitgliedsbeiträge für die Gewerkschaft sähen sie als unnötige Sonderausgaben. Probleme mit den Arbeitgebern wollen sie lieber unter vier Augen lösen.

„Nicht alle verstehen, dass das hier so nicht funktioniert. Dass die Gewerkschaften bei vielem helfen können. Aber so langsam beginnen sie, zu begreifen“, sagt Opris. Und das nicht nur in Brønderslev. Alleine bei der Gewerkschaft 3F ist die Anzahl osteuropäischer Mitglieder in den vergangenen anderthalb Jahren um 13 Prozent gestiegen.

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