Neue Signaltechnik

Züge von Niebüll nach Dänemark werden schneller – und lauter

Züge von Niebüll nach Dänemark werden schneller – und lauter

Züge von Niebüll nach Dänemark werden schneller – und lauter

Anja Werner/SHZ
Niebüll
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Die Züge der Neg sollen künftig deutlich schneller zwischen Nordfriesland und Dänemark verkehren. Foto: Arndt Prenzel/shz.de

Schienenunternehmen stellt seine Signaltechnik um und macht die Bahnübergänge sicherer. Bürger werden über Folgen informiert.

Sicherer, schneller, aber auch lauter wird in Zukunft die Bahnverbindung der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft Niebüll (Neg) auf der Strecke von Niebüll bis zur Grenze erfolgen. „Auslöser dafür ist die derzeitige Umrüstung in Dänemark auf das europäische Signalsystem ETCS“, sagt Neg-Geschäftsführer Ingo Dewald.

Das betrifft die Bahnverbindung zwischen Niebüll und Esbjerg auch auf deutscher Seite. „Auch wir werden unsere Signalsysteme anpassen und ausbauen“, kündigt Dewald an.

Infoveranstaltungen für Bürger

Welche Folgen dies haben wird, soll den Anwohnern am Mittwoch, 19. Juni, um 19 Uhr im Gemeindehaus Humptrup und am Donnerstag, 20. Juni, um 17 Uhr im Werkstattgebäude der Neg (1. Obergeschoss) in Niebüll, Rathausstraße 7, erläutert werden. Beide Veranstaltungen sind frühe Öffentlichkeitsbeteiligungen, die nötig sind, da für die geplante Umrüstung laut Allgemeinem Eisenbahngesetz (AEG) ein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist.

„Zu den Vorteilen der Umrüstung zählt eine höhere Sicherheit auf der Strecke“, sagt Ingo Dewald. Dies vor allem durch eine bessere Sicherung der Bahnübergänge.

Schranken für vier Übergänge

So werden die vier Übergänge Bürgerwindpark, Holm, Mädeweg und Lützen Lichtzeichen und Schranken erhalten. Der Bahnhof in Süderlügum erhält Signale, ein ETCS-kompatibles Stellwerk und einen 150 Meter längeren Bahnsteig. Die Uhlebüller Straße wird zudem mit einer Halbschranke versehen werden. „Alles in allem ein namhafter Millionenbetrag“, sagt Ingo Dewald, für den es aber öffentliche Zuschüsse geben wird.

Das Plus an Sicherheit ermöglicht für den Personenverkehr auf der Schiene eine höhere Geschwindigkeit, und zwar 100 statt der bisher gefahrenen 80 Stundenkilometer.

„Heute benötigen wir für die Strecke Niebüll - Esbjerg etwa 110 Minuten, nach der Umrüsten sollen es rund 88 Minuten sein“, erläutert Ingo Dewald, der sich von dieser Verbesserung ein deutliches Plus – 30 bis 50 Prozent – an Fahrgästen erhofft. Eine stetige Zunahme sei schon in den vergangenen Jahren zu verzeichnen.

Schallschutz erforderlich

Die erhöhte Geschwindigkeit wird aber auch zu hören sein. Eine Schallberechnung ist bereits erfolgt und hat ergeben: Einige Häuser an der Strecke haben Anspruch auf einen Schallschutz und werden diesen auch erhalten.

Mit der Umrüstung der Signaltechnik rechnet Ingo Dewald im kommenden Jahr. Doch mit Blick auf das komplexe Planungsverfahren kann mit einer verkürzten Fahrzeit wohl erst im Jahr 2023 gerechnet werden.

Neuer Halt in Bosbüll

Schneller wird die Realisierung weiterer Bauprojekte erfolgen, wie der Bau eines neuen Gebäudes an der Station Dagebüll-Mole. Die Arbeiten für eine temporäre Verlegung dieser Haltestelle im Zuge des Baus der neuen Stöpe in der Hafenzufahrt hätten reibungslos geklappt.

Wie in Deezbüll und Maasbüll wird in Dagebüll auch noch der Bahnsteig erhöht werden. „2021 werden alle Bahnsteige auf einem Niveau sein und Barriere freies Reisen ermöglichen“, freut sich Ingo Dewald. Dann soll auch die geplante neue Station in der Gemeinde Bosbüll fertiggestellt sein.

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