TIERSCHÜTZER AUF TÄTERSUCHE

Wolf illegal getötet: 10.000 Euro Belohnung auf Täter ausgesetzt

Wolf illegal getötet: 10.000 Euro Belohnung auf Täter ausgesetzt

Wolf illegal getötet: 10.000 Euro Belohnung auf Täter ausgesetzt

Christopher Chirvi/shz.de
Bautzen
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Foto: dpa

Nachdem in Sachsen ein Wolf getötet wurde, setzen Tierschützer nun auf zahlreiche Wege, den Täter ausfindig zu machen.

Erst wurde das Tier illegal geschossen, dann mit einem Betonklotz in einem See versenkt. Die Nachricht über einen getöteten Wolf im sächsischen Bautzen hat bundesweit für viel Empörung gesorgt. Jetzt wollen Tierschützer den Täter finden – und haben 10.000 Euro Belohnung für dessen Ergreifung ausgesetzt.

Weiterlesen: Wolf erschossen und mit Betongewicht im See versenkt

Unterstützt wird die Initiative vom in Gründung befindlichen Verein Wolfsschutz-Deutschland, der das Geld laut eigenen Angaben mit einem Fördermitglied und der Facebook-Gruppe „Wolf Ja bitte“ sowie einem Jäger zusammengestellt hat. Zugleich will auch der Verein Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verstoßes gegen das Natur- und Tierschutzgesetz und EU-Gesetze erstatten. Die illegale Tötung eines Wolfs stellt in Deutschland eine Straftat dar.

Die Belohnung solle helfen, "Mitwissenden die Zunge zu lockern", sagt Brigitte Sommer von Wolfsschutz-Deutschland. Die Tat müsse mit aller Härte des Gesetzes bestraft werden.

Wolfsschutz-Deutschland kündigt Anti-Wilderer-Patrouillen an

Wie berichtet, hatten Spaziergänger die einjährige Jungwölfin Anfang Juni am Ufer des Tagebausees Mortka im Landkreis Bautzen gefunden, wo diese an der Wasseroberfläche trieb. Um den Bauch des Kadavers war ein Strick gebunden, an dessen Ende ein Betongewicht befestigt war. Eine anschließende Untersuchung des Tieres im Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin habe laut Kontaktbüro "Wölfe in Sachsen" ergeben, dass es "durch Beschuss getötet wurde".

Seit 2009 seien laut Kontaktbüro allein in Sachsen acht illegal getötete Wölfe festgestellt worden. In sieben Fällen wurden die Tiere geschossen, ein Wolf wurde vorsätzlich überfahren. Wolfsschutz-Deutschland habe deswegen in Sachsen mit Anti-Wilderer-Patrouillen begonnen, sagt Brigitte Sommer.

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