Neuer Impfstoff

So werden die Nebenwirkungen überwacht

So werden die Nebenwirkungen überwacht

So werden die Nebenwirkungen überwacht

dpa
Berlin
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In der zweiten Dezemberhälfte sollen die ersten Corona-Impfstoffe in der EU bereit sein. Foto: Ringo Chiu/Zuma/Ritzau Scanpix

Die Corona-Impfstoffe werden laufend auf mögliche Nebenwirkungen überwacht werden.

Für Fachleute ist ganz klar: Wenn ein Arzneimittel oder ein Impfstoff zugelassen wird, kann niemand jede denkbare Nebenwirkung kennen. Das ist auch im aktuellen Fall des Serums, das die Firmen Biontech und Pfizer gegen das Coronavirus entwickelt haben, nicht anders.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nennt zur Begründung, dass die klinische Erprobung eines Arzneimittels an einer relativ geringen Zahl von Teilnehmern erfolge. „Seltene oder sehr seltene unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen oder andere Risiken im Zusammenhang mit der Arzneimittelanwendung können in klinischen Prüfungen üblicherweise nicht erkannt werden.“

Das Bundesgesundheitsministerium versichert allerdings in seiner Impfstrategie: „Nur Impfstoffe mit dem Nachweis einer positiven Nutzen-Risiko-Bilanz werden zugelassen und kommen in die Versorgung.“ 

Es sei dennoch eine Überwachung im Rahmen der breiten Anwendung erforderlich, um potenzielle Risiken der Impfstoffe schnellstmöglich zu erfassen. Zuständig dafür ist in Deutschland das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel.

Das PEI setzt dabei auf Meldungen von Herstellern, Ärzten und Apotheken, aber auch direkt von Patienten und ihren Angehörigen. 

Hersteller, die eine Zulassung für ein Medikament oder einen Impfstoff bekommen haben, sind laut Arzneimittelgesetz verpflichtet, jegliche Informationen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen an die EudraVigilance-Datenbank weiterzugeben, die ihrerseits auch das in Deutschland zuständige PEI informiert.

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