Protest

Online-Petition gegen zu schweres Mathe-Abi in Hamburg

Online-Petition gegen zu schweres Mathe-Abi in Hamburg

Online-Petition gegen zu schweres Mathe-Abi in Hamburg

dpa/shz.de
Hamburg
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Foto: Armin Weigel/dpa

Hamburger Schüler haben nach der Mathematik-Abiturprüfung am Freitag eine Online-Petition gestartet, die sich an die Behörde für Schule und Berufsbildung richtet. Darin heißt es, die Anforderungen seien nicht erfüllbar gewesen. Seitens der Lehrer gibt es Verständnis, aber auch Unverständnis.

Der Initiator der Petition forderte außerdem eine sofortige Stellungnahme und eine gerechte Lösung. Bis zum Sonntagnachmittag hatten etwa 1800 Menschen die Initiative auf der Plattform OpenPetition unterstützt. Der Sprecher der Schulbehörde, Peter Albrecht, sagte, die Abiturprüfung sei erst am Freitag gewesen. Die Behörde habe noch keine Rückmeldung bekommen.

Auch in Bayern gibt es eine ähnliche Petition. In der an das bayerische Kultusministerium gerichteten Beschwerde heißt es: „Wir Abiturienten bitten darum, den Notenschlüssel des Mathematik Abiturs in Bayern 2019 zu senken und dem Schwierigkeitsgrad anzupassen.“ Begründet wird dies mit Aufgabenstellungen, die vorher kaum einer gesehen habe, dies betreffe vor allem Geometrie und Stochastik.

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) kündigte eine Überprüfung der Aufgaben an. Er sagte: „Wir nehmen das natürlich ernst und werden das sorgfältig prüfen.“ Dies werde zeitnah geschehen. Bereits an diesem Montag wolle er sich mit den Experten in seinem Ministerium besprechen. Einbezogen werden sollen auch Lehrkräfte und Fachberater. Bis zum Sonntagnachmittag hatten fast 50.000 die Online-Petition unterschrieben.

Bayrischer Lehrerverband unterstützt

Unterstützung für die Schüler kam unter anderem vom Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV). Nach dessen Ansicht hatten die Schüler zu wenig Zeit bei der Bewältigung der Prüfungen in Mathematik. Verbandspräsidentin Simone Fleischmann sagte der dpa, in einem Teil der Prüfung habe es sehr viel – teils auch unnötigen – Text gegeben. „Eklatant viele“ Schüler seien deswegen nicht rechtzeitig fertig geworden.

In tagesschau.de bezweifelt der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, dass die Aufgaben zu schwierig waren. Ähnlich äußern sich im Sender auch Vertreter des Philologenverbandes, der die Gymnasiallehrer vertritt und in den vergangenen Jahren immer wieder vor einem sinkenden Leistungsniveau an Gymnasien gewarnt hat.

In Mecklenburg-Vorpommern gab es bei Change.org ebenfalls eine Petition. Hier wurden bis Sonntag Nachmittag über 2000 Unterstützer gezählt.

Das Bildungsministerium in Kiel sieht sich bisher keiner Flut von Beschwerden gegen die Mathematik-Aufgaben zur Abiturprüfung ausgesetzt. Es gebe keine signifikanten Rückmeldungen und Proteste, sagte ein Sprecher am Montag. Aufgaben und deren Schwierigkeitsgrad sollen aber überprüft werden.

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