Landtagswahl in SH

Noch eine Umfrage sieht CDU vor SPD

Noch eine Umfrage sieht CDU vor SPD

Noch eine Umfrage sieht CDU vor SPD

shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Ministerpräsident Albig (SPD). Foto: dpa

Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl scheint das Rennen offen zu sein. Aktuell liegt die CDU knapp vorne.

Anderthalb Wochen vor der Landtagswahl scheint das Rennen offen zu sein. Aktuell liegt die CDU knapp vorne.

Etwas mehr als eine Woche vor der Landtagswahl zeichnet sich ein knapper Vorsprung der CDU vor der SPD ab. Nach einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD liegt die CDU mit 32 Prozent vor der SPD mit 31 Prozent. Die Grünen kommen nach den Angaben auf zwölf Prozent und die FDP auf 8,5 Prozent. Die AfD erhielte sechs Prozent, die Linke 4,5 Prozent und der von der Fünf-Prozent-Sperrklausel befreite SSW (Südschleswigscher Wählerverband) drei Prozent. Damit würde die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und SSW die Mehrheit knapp verfehlen.

Das „Politbarometer“ des ZDF sagte am Donnerstag sehr ähnliche Ergebnisse voraus. Demnach käme die CDU zurzeit auf 32 Prozent, die SPD auf 30 Prozent. Unklar ist, ob die Linke den Sprung ins Parlament schafft. Sie liegt aktuell bei fünf Prozent. Damit bleibt offen, welche Parteien zusammen eine regierungsfähige Mehrheit im Landtag bekommen könnten.

Die Grünen landen in der aktuellen Umfrage bei zwölf Prozent. Die FDP kommt auf neun Prozent, der SSW auf drei. Die AfD liegt bei sechs Prozent. Die anderen Parteien, darunter auch die Piraten, kämen zusammen auf drei Prozent.

Zurzeit wissen 40 Prozent der Wähler noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen. Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten hätte, hat der amtierende Ministerpräsident Torsten Albig die Nase vorn (46 Prozent). Herausforderer Daniel Günther (CDU) kommt auf 31 Prozent.

Bei der Frage, was man von den führenden Politikern in Schleswig-Holstein hält, wird Torsten Albig (SPD) laut Politbarometer auf der Skala von plus fünf bis minus fünf mit einem Durchschnittswert von 1,5 bewertet. Daniel Günther erhält 1,2, Monika Heinold (Grüne) 1,0 und Wolfgang Kubicki (FDP) 1,7.

Bei den Wahlberechtigten schneidet das bestehende Koalitionsmodell aus SPD, Grünen und SSW noch am besten ab: 38 Prozent der Befragten fänden das Modell gut, 42 Prozent schlecht. Eine Große Koalition unter Führung der CDU (gut: 34 Prozent, schlecht: 41 Prozent) oder der SPD (34 zu 42 Prozent) erfährt eine ähnliche Zustimmung bzw. Ablehnung. Auch eine Regierung aus CDU, Grünen und FDP (34 zu 42) wird eher abgelehnt. Eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP schneidet noch schlechter ab (25 zu 45 Prozent). Rot-Rot-Grün wird von den Wählern gänzlich abgelehnt (16 Prozent gut, 67 Prozent schlecht).

Bei den aktuell wichtigsten Problemen im Land liegen Bildung/Schule (30 Prozent) und Verkehr (28 Prozent) für die Wähler vorn. Danach folgen die Themenbereiche „Flüchtlinge/Asyl“ (18 Prozent), Infrastruktur (neun Prozent) und Arbeitslosigkeit (neun Prozent).

Angesichts der Ergebnisse hat CDU-Spitzenkandidat Daniel Günther seinen Kontrahenten Torsten Albig aufgefordert, die Frage nach einer möglichen Koalition mit der Linken eindeutig zu beantworten: „Am Dienstag hat Herr Albig sich in der Wahlarena vor einer Antwort gedrückt. Nun hat er seine Mehrheit verloren. Nur die Linke könnte ihm derzeit noch sein Amt retten. Diese Koalition wollen mehr als zwei Drittel der Menschen nicht. Deshalb muss Herr Albig klar und eindeutig Stellung beziehen“, Günther. Die meisten Befragten seien noch vor dem ersten und einzigen Aufeinandertreffen der beiden Spitzenkandidaten befragt worden. „Deshalb bestärkt mich die Umfrage darin, dass wir unser Wahlziel mehr als 35 Prozent erreichen werden“, so Günther.

„Wir gehen mit Elan in die letzte Woche des Wahlkampfs“, sagt Marianne Kolter, Spitzenkandidatin der Linkspartei. „Die jüngste Umfrage bestätigt den Eindruck, den wir am Infostand und bei anderen Wahlkampfaktionen gewonnen haben: Es gibt viel Zustimmung zu unseren Vorschlägen im Interesse der Mehrheit der Menschen in Schleswig-Holstein. Wir haben gute Aussichten, in den Landtag zu kommen und diese Vorschläge einzubringen.“

Für das Politbarometer hat die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen 1001 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Schleswig-Holstein in der Zeit vom 24. bis zum 26. April befragt.

Anders stellt sich die Lage noch dar in der Wahlbörse von shz.de. Hier führt die SPD nach wie vor mit 31,6 Prozent, die CDU liegt bei 29,3 Prozent, die Grünen bei 12,2 Prozent, die FDP bei 9,3 Prozent, der SSW bei 3,7 Prozent, die Linke bei 3,8 Prozent und die AfD bei 6,2 Prozent. Allerdings hat die CDU nach Veröffentlichung der ZDF-Umfrage 0,3 Punkte zugelegt, die SPD 0,3 Punkte verloren. Bei der Wahlbörse wird nicht nach der eigenen Präferenz gefragt. Stattdessen wetten die Teilnehmer mit echtem Geld (Einsatz sind 10 Euro) auf den von ihnen vermuteten Ausgang der Wahl.

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