Minderheitenrat

Haus der Minderheiten in Berlin ausgiebig erörtert

Haus der Minderheiten in Berlin ausgiebig erörtert

Haus der Minderheiten in Berlin ausgiebig erörtert

dodo
Berlin
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Fabritius im Austausch mit dem Minderheitenrat Foto: BMI

Der Minderheitenrat hat sich in Berlin mit dem Beauftragten für Aussiedlerfragen der Bundesregierung, Prof. Dr. Bernd Fabritius, getroffen. Unter anderem wurde das Thema Haus der Minderheiten besprochen. Fabritius hat dazu eine klare Meinung.

Der Minderheitenrat

Der Minderheitenrat ist ein Zusammenschluss der Selbstorganisationen der nationalen, autochthonen Minderheiten in Deutschland, d.h. der Dänischen Minderheit, der Friesischen Volksgruppe, des Sorbischen Volkes sowie der deutschen Sinti und Roma. Er wurde 2005 gegründet und unterhält in Berlin das Minderheitensekretariat, das vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert wird.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof. Dr. Bernd Fabritius, ist in Berlin mit dem Minderheitenrat zusammengetroffen.

Laut Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums nahm Fabritius bei dem Treffen eine Formulierung des amtierenden Vorsitzenden des Minderheitenrates, des Saterfriesen Karl-Peter Schramm, auf und bezeichnete sich selbst als „Anwalt und Ombudsmann der nationalen Minderheiten in Deutschland.

Fabritius für Haus der Minderheiten

Erörtert wurde unter anderem der weitere Fortgang des Vorhabens Haus der Minderheiten in Flensburg. In der Presse wurde über erhebliche Diskussionen innerhalb der dänischen Minderheit berichtet, so dass Zweifel an der uneingeschränkten Unterstützung aufkamen. Fabritius ist laut Mitteilung der Meinung, dass das Projekt ein vielversprechender Ansatz sei, um die Begegnung der nationalen Minderheiten untereinander, über die deutsch-dänische Grenzregion hinaus und mit der Mehrheitsbevölkerung, stärker als bisher zu ermöglichen.

Hierdurch könne der Vorbildcharakter der Minderheitenpolitik in der deutsch-dänischen Grenzregion gestärkt und weiterentwickelt werden.

Intensiv diskutiert wurde auch der Minderheitenschutz auf europäischer Ebene. Betreffend die Europäische Bürgerinitiative „Minority SafePack“ teilte der Beauftragte mit, dass die Bundesregierung zunächst abwarten werde, wie die EU-Kommission die einzelnen Vorschläge der Bürgerinitiative inhaltlich bewertet.

Eigenständige Zielgruppe

Die Vertreter der nationalen Minderheiten äußerten den Wunsch, dass die nationalen Minderheiten als eigenständige Zielgruppe wahrgenommen werden, was sich auch in der Struktur des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat widerspiegeln sollte.

Bundesbeauftragter Fabritius betonte, dass sich die neue Abteilung „Heimat“ des Bundesinnenministeriums auch mit dem Thema „Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ beschäftigen werde.

Die staatliche Förderung der nationalen Minderheiten trüge dazu bei, dass sich diese als gleichberechtigter Teil der Gesellschaft empfänden und von der Mehrheitsgesellschaft als selbstverständlicher Teil der Gesellschaft wahrgenommen würden, so Fabritius in der Mitteilung.

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