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Einreise nach Dänemark: Es kommt auf den Versuch an

Einreise nach Dänemark: Es kommt auf den Versuch an

Einreise nach Dänemark: Es kommt auf den Versuch an

Frank Jung/shz.de
Kiel/Kopenhagen
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Schleswig-Holsteiner dürfen mit einem besonderen Grund jederzeit einreisen. Wer den nicht hat, muss einen negativen Test vorweisen. Foto: Carsten Rehder/dpa

Eigentlich untersagen die Corona-Bestimmungen Freizeitsportlern die Einreise. Manchmal kann man aber auch Glück haben.

Von den Buchstaben der Gesetze und Verordnungen her gelten Dänemarks Corona-Einreiseregeln auch für Freizeitsportler. Doch wer aus Schleswig-Holstein etwa als Jogger oder Radfahrer über einen der 17 Neben-Grenzübergänge ins Königreich will, kann auch mal Glück haben. Das ergab eine Anfrage des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages bei der Einreise-Telefonhotline der dänischen Polizei.

An diesen Übergangsstellen finden lediglich Stichprobenkontrollen statt. 13 sind auch per Auto, vier nur zu Fuß oder per Drahtesel nutzbar. Sollte man auf Grenzbeamte stoßen, „wird man im Prinzip nicht hineingelassen“, sagte eine Sprecherin der Hotline. Allerdings hänge es letztlich von der „konkreten Einschätzung“ der Diensthabenden ab. Mit Blick auf Freizeitsportler oder Spaziergänger sagte die Sprecherin:

„An einem Tag wird vielleicht jemand sagen, dass es okay ist, am nächsten Tag jemand anderes, dass es nicht okay ist", so eine Sprecherin der Einreise-Telefonhotline.

 Zur Dichte der Stichprobenkontrollen machte die Pressestelle der dänischen Polizei für Südjütland keine näheren Angaben. „Aus polizeifachlichen Gründen halten wir unsere Karten da bedeckt“, äußerte ein Sprecher.

16.452 abgewiesene Personen

Seit Beginn der wechselnden Corona-Einreisebestimmungen im Frühjahr hat Dänemark 16.452 Personen abgewiesen, die einreisen wollten. 5747 davon entfielen auf die Landgrenze zwischen Flensburg und der Westküste, 1679 auf die Vogelfluglinie, die meisten übrigen auf den Kopenhagener Flughafen. Eine Differenzierung nach Ursachen oder Nationalitäten erfolgt in der Statistik nicht. Auch zum tatsächlichen Einreiseaufkommen machte die dänische Polizei weder auf regionaler Ebene noch in der Kopenhagener Zentrale Angaben.

Sonderregelungen für Personen aus Schleswig-Holstein

Schleswig-Holsteiner dürfen derzeit offiziell ohne negativen Coronatest ins nördliche Nachbarland hinein, wenn sie einen besonderen Grund vorweisen können. Dazu zählt unter anderem ein Arbeits- oder Studienplatz nördlich der Grenze, Besuche bei engen Verwandten oder Lebenspartnern oder geschäftliche Anlässe. Bei anderen, insbesondere freizeitorientierten oder touristischen Aktivitäten müssen Schleswig-Holsteiner einen negativen Coronatest vorweisen können. Die Entnahme der Probe darf nicht länger als 72 Stunden her sein.

Die Art des Tests ist nicht näher vorgeschrieben, unter anderem kommen laut Polizei sowohl ein PCR-Test als auch ein Antigentest in Betracht. Das Test-Zertifikat muss den Namen des Betroffenen, den Zeitpunkt der Probe und den Aussteller eindeutig ausweisen. Bei Zweifeln an der Validität des Dokuments bleibt der Grenzbaum unten.

Nach den bisherigen Bestimmungen will Dänemark erst dann wieder auf einen negativen Coronatest bei Schleswig-Holsteinern verzichten, wenn die Inzidenz im nördlichsten Bundesland mindestens zwei Wochen lang unterhalb von 30 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gelegen hat. In den zurückliegenden zwei Wochen betrugen die Werte 44,4 beziehungsweise 43,5.

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