Die Altäre mit Früchten, Ähren, Blumen und Brot zu schmücken und während des Gottesdienstes der eingebrachten Ernte zu danken, hat in den Gotteshäusern der Nordkirche Tradition.

Gothart Magaard, Bischof im Sprengel Schleswig und Holstein der Nordkirche, betonte in einer Grußbotschaft, dass das Erntedankfest gerade in diesem Jahr eine ganz besondere Bedeutung habe: „Dass die Versorgung mit Lebensmitteln nicht selbstverständlich ist, wird uns in diesem Jahr besonders deutlich. Auch wenn es einzelne leere Regale in den Geschäften gab, musste niemand Hunger leiden, anders als in anderen Regionen dieser Welt“.

Er sei daher allen dankbar, die in der Landwirtschaft tätig sind und Verantwortung für Mensch, Tier und Umwelt übernehmen.

Gleichzeitig sieht Magaard die Erntedankgottesdienste als Anlass, gemeinsam über zukünftige Landwirtschaft nachzudenken.

Die Landwirtschaft unterliege bereits seit Jahren einer zunehmend kritischen Beobachtung. Der Schutz von Tieren und Umwelt sei eine wichtige Forderung, der sich Landwirte stellen müssen. Doch Magaard sieht auch die Konsumenten in der Pflicht, ihren Teil zur Nachhaltigkeit beizutragen, denn nachhaltige Landwirtschaft „ist nicht selbstverständlich und schon gar nicht umsonst“.

Das zentrale Landeserntedankfest, das in diesem Jahr in Wesselburen im Kirchenkreis Dithmarschen stattfinden sollte, musste coronabedingt abgesagt werden. Dies sei bedauerlich, aber dennoch die richtige Entscheidung, so Bischof Magaard.

Wesselburen wird als Veranstaltungsort für das Landeserntedankfest im kommenden Jahr jedoch bestehen bleiben.