Unternehmenszusammenschluss

Sparkassen-Fusion: Kunden und Mitarbeiter profitieren

Sparkassen-Fusion: Kunden und Mitarbeiter profitieren

Sparkassen-Fusion: Kunden und Mitarbeiter profitieren

Patrick Niemeier/shz.de
Bad Oldesloe
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Eine der Hauptfilialen der Sparkasse Holstein in Bad Oldesloe. Foto: Patrick Niemeier

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Die Sparkassen Holstein und Südholstein streben ihre Fusion an. Was würde sich im Kreis Stormarn für die Kunden und Mitarbeiter dadurch verändern? Die Sparkasse Holstein sieht in dem Zusammenschluss vor allem Chancen.

Zwischen Uetersen und Fehmarn soll der größte Finanzdienstleister des Landes entstehen: Die Sparkassen Holstein und Südholstein haben ein Fusions-Projekt gestartet. Es werden jetzt die entsprechenden Schritte in die Wege geleitet. Doch sowohl für Mitarbeiter als auch Kunden sind noch viele Fragen offen - auch in Stormarn. 

Die Verwaltungsräte haben in beiden Häusern den Pfad für die Fusion bereits geebnet, so dass jetzt die Öffentlichkeit über die Pläne informiert wurde. Eine Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. Sie soll jetzt bis zum zweiten Quartal 2022 diskutiert und erarbeitet werden. Die eigentliche Fusion könnte dann bis Juni 2023 umgesetzt werden. 

 

Landrat überzeugt vom Potential der Fusion 

„Eine fusionierte Sparkasse in kommunaler Trägerschaft verfügt über ein attraktives Geschäftsgebiet mitten in der Metropolregion Hamburg. Das bringt viel Potential, stärkt unsere Region und bietet den Kunden, den Mitarbeitenden, den Vereinen, Verbänden und Unternehmen hervorragende Zukunftsperspektiven", sagt der Verwaltungsratsvorsitzende der Sparkasse Holstein und Stormarner Landrat, Dr. Henning Görtz. 

 

 

Klingt nach schöner neuer Sparkassenwelt. Doch was könnte die Zusammenlegung für die Kunden im Geschäftsgebiet der heutigen Sparkasse Holstein konkret bedeuten? 

Verschlechterungen seien nicht erkennbar 

Aus Sicht der von Pressesprecher Steffen Müller könne man nur von positiven Effekten sprechen. „Ein wesentlicher Fokus der Fusionsüberlegungen ist, den Kunden neue, an ihren Bedürfnissen orientierte Produkte und Dienstleistungen bieten zu können“, sagt Müller auf Nachfrage. 

So könne eine verlässliche Präsenz in der Fläche sichergestellt und gerade für den Mittelstand noch mehr Know-How und Spezialistenberatungen angeboten werden. Verschlechterungen könne er durch eine Fusion für die Kunden nicht erkennen. 

 

Was sich für den einzelnen Mitarbeiter konkret ändern wird, können wir heute noch nicht sagen. Dafür befinden wir uns noch zu früh im Prozess der Fusionsgestaltung.

 Steffen Müller, Pressesprecher Sparkasse Holstein

 

Auch für die Mitarbeiter könne man bei der Sparkasse Holstein prinzipiell nur Vorteile erkennen. Eine Vergrößerung des Unternehmens und des Einflussgebiets bedeute neue und attraktive Karrierechancen, erklärt der Sprecher, fügt aber an: „Was sich für den einzelnen Mitarbeiter konkret ändern wird, können wir heute noch nicht sagen. Dafür befinden wir uns noch zu früh im Prozess der Fusionsgestaltung. Fest steht: Wir werden diese Gestaltung mit enger Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beider Sparkassen erarbeiten.“

Eingang der Sparkasse Holstein in Bad Oldesloe. Foto: Patrick Niemeier

Ausbildung soll noch attraktiver werden 

So erhofft sich die Sparkasse Holstein auch positive Auswirkungen auf die Ausbildungssituation. „Eine starke, wachsende Sparkasse hat großen Bedarf an gut ausgebildeten Mitarbeitern, die sie am besten auch selbst ausbildet“, sagt Müller. 

Es solle zu keinen betriebsbedingten Kündigungen im Rahmen der Zusammenlegung kommen. Insgesamt hätte die zusammengelegte Sparkasse dann 1900 Mitarbeiter, davon entfallen rund 1000 auf die Sparkasse Holstein mit Sitz in Bad Oldesloe und Eutin und rund 900 auf die Sparkasse Südholstein mit Hauptsitz in Neumünster. Zusammen betreuen sie knapp 500.000 Kunden. 

Kundengeschäft ausbauen statt Filialen schließen 

Bis mindestens 2025 habe man auch bereits eine Garantie für alle Filialen im Geschäftsgebiet ausgesprochen. Von geplanten Schließungen könne also nicht die Rede sein. Auch danach sieht es Müller so, dass die Aussichten für die Filialen langfristig eher besser als schlechter werden. „Wir wollen unser Kundengeschäft ausbauen und dazu gehört nicht, Filialen zu schließen“, versichert Müller. 

Was man noch nicht beantworten könne, sei, ob sich Spezialbereiche aus Filialen in Stormarn und Ostholstein in Filialen der jetzigen Sparkasse Südholstein verschieben oder eben umgekehrt. „Diese Antwort wird im weiteren Prozess erarbeitet“, erklärt Müller. 

Die finale Entscheidung ob es zu einer Fusion komme liegt bei den Trägern beider Sparkassen, dem Zweckverband Sparkasse Holstein und dem Zweckverband Sparkasse Südholstein. 

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