Tourismus

Die Messe Husum soll das Stadtmarketing übernehmen

Die Messe Husum soll das Stadtmarketing übernehmen

Die Messe Husum soll das Stadtmarketing übernehmen

Stefan Petersen/shz.de
Husum
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Das Stadtmarketing soll die Vorzüge Husums wie etwa den mitten in der Stadt gelegenen Binnenhafen noch bekannter machen. Foto: Stefan Petersen

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Die europaweite Ausschreibung ist beendet, und mit der Messe Husum & Congress soll ein regionaler Bewerber nach Ende der Einspruchsfrist den Zuschlag erhalten.

Ein Dienstleister wurde gesucht, der unter dem Motto „Husum – Zentrum der Westküste“ die „Attraktivität des Standortes nach außen und innen kommuniziert und vermarktet“. Und jetzt wohl endlich auch gefunden: Die Messe Husum & Congress soll das Stadtmarketing übernehmen. Das geht aus einem Schreiben vom 21. Mai hervor, dass die Stadt nach Paragraf 134 Absatz 1 und 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen als Vorabinformation an alle nicht berücksichtigten Bieter schicken musste und das der Redaktion vorliegt. 

 

 

 

Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, auf die sich vom 8. März bis 9. April Interessenten für die mit 600.000 Euro dotierte und auf 36 Monate Laufzeit angelegte Aufgabe bewerben konnten. Die sollte die Diskussion über die beste Lösung für ein erfolgreiches Marketing der Storm-Stadt beenden. Wobei eigentlich schon vor dreieinhalb Jahren ein geeigneter Kandidat gefunden zu sein schien, denn die Messe Husum & Congress hatte bereits im Herbst 2018 ihr Interesse bekundet. Nur konnten sich die Stadtpolitiker mit der damals angestrebten Idee einer Kostenteilung zwischen Stadt und Wirtschaft nicht so richtig anfreunden. 

Höchste Gesamtpunktzahl für die Messe Husum

Am 7. Juni nun soll die Messe endgültig den Zuschlag bekommen: Sie hatte die höchste Gesamtpunktzahl aller eingegangenen Angebote in der Wirtschaftlichkeitsbewertung erreicht. Eine Wartefrist des Auftraggebers von 15 Tagen vor Zuschlagserteilung ist gesetzlich vorgeschrieben und soll eine angemessene Zeit für Einsprüche sicherstellen. Sie ergibt sich aus dem verfassungsrechtlich verbürgten Schutz des Bewerbers vor Willkür. 

 

Äußern will – und darf – sich Bürgermeister Uwe Schmitz daher noch nicht zum Abschluss des Verfahrens. Wobei er schon während der Bewerbungsphase klar gemacht hatte, dass der Preis nicht das einzige Zuschlagskriterium sei: „Wir fordern hier ja eine Kreativ-Leistung ab, das ist etwas anderes als die Vergabe eines Bauvorhabens.“ Da seien Ideen und Strategien gefragt. Wenn die greifen, ist laut Ausschreibungstext auch eine 24-monatige Verlängerung der Laufzeit des Vertrages mit dem neuen Dienstleister möglich. 

 

Es ist gut, dass wir endlich einen Schritt vorankommen.

Christian Czock, CDU-Fraktionschef

 

Die Fraktionschefs von CDU und SPD begrüßen das Ergebnis der Ausschreibung. „Es ist gut, dass wir endlich einen Schritt vorankommen“, so Christian Czock (CDU). „Wir hoffen, dass die Messe das Stadtmarketing jetzt auch in unserem Sinne vorantreibt.“ Die Tourismus- und Stadtmarketing GmbH (TSMH) sei mit dem Komplex überlastet: „Jutta Albert und ihr Team machen gute Arbeit, aber dafür hat sie einfach nicht genug Personal.“ 

Verbesserung ist auf diesem Gebiet dringend notwendig. Und wir werden uns an der Qualität der Umsetzung messen lassen müssen.

Horst Bauer, SPD-Fraktionschef

 

Horst Bauer (SPD) ist zufrieden, dass es ein regionaler Bewerber geworden ist: „Die Messe hat Kenntnisse vor Ort und ist ja auch Veranstalter der Hafentage“, sagt er. Das sei wichtig, um vorhandene Synergien zu nutzen. Auch er baut darauf, dass das Stadtmarketing bei der Messe gut aufgehoben ist. „Verbesserung ist auf diesem Gebiet dringend notwendig. Und wir werden uns an der Qualität der Umsetzung messen lassen müssen.“

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