Hofladen

Wie aus dem Kartoffelverkauf der Landhof Petersen wurde

Wie aus dem Kartoffelverkauf der Landhof Petersen wurde

Wie aus dem Kartoffelverkauf der Landhof Petersen wurde

Jan Kirschner/shz.de
Handewitt
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Von links: Andree, Frauke und Finn Petersen führen ihren Landhof Petersen als Familienbetrieb in Handewitt. Foto: Jan Kirschner

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Unsere Hofläden-Serie: Der Familienbetrieb in Handewitt hat sich dem veränderten Konsumverhalten angepasst.

Ein Kartoffel-Männchen grüßt auf dem Werbeschild, das an der Landstraße nach Hüllerup aufgestellt ist. Direkt an der Kasse liegen Säcke der Sorten Belana, Linda und Afra. Die Kartoffeln waren die Keimzelle der Selbstvermarktung. Doch längst ist aus dem „Kartoffelhof Petersen“ der „Landhof Petersen“ geworden, der zahlreiche weitere frische Lebensmittel aus der Region sowie Tierfutter, Düngemittel oder auch Gummistiefel anbietet – auf 200 Quadratmetern.

Erstmals 1988: Gütezeichen für die Erzeugnisse

Die Alteingesessenen können sich noch an die Beutel mit Kartoffeln erinnern, die in Handewitt-Busch auf einem Podest thronten. Daneben lag eine Kasse, in die Interessenten das Geld packten. Parallel zur inzwischen längst aufgegebenen Bullen- und Schweinemast begannen Johannes und Käte Petersen in den 80er Jahren auf einem halben Hektar Kartoffeln anzubauen und direkt an den Verbraucher zu verkaufen.

Das Gütezeichen „Geprüfte Qualität Schleswig-Holstein“ erhielten sie 1988 erstmals für ihre Erzeugnisse. „Die Selbstvermarktung stand bei der Beratung der Landwirtschaftskammer damals hoch im Kurs“, erzählt Hoffolger Andree Petersen. Er führt heute zusammen mit seiner Ehefrau Frauke und Sohn Finn den Familienbetrieb.

Das Konsumverhalten hat sich verändert.

Andree Petersen, Landhof Petersen

Das ländliche Ambiente ist geblieben. Die zahlreichen Stammkunden parken auf dem Hof, sehen die Haustür der privaten Wohnung und gehen nur wenige Meter weiter in den Hofladen. Rustikale Dekoration begrüßt die Besucher.

Das einst kleine Geschäft wurde 2003 deutlich erweitert, als ein ehemaliger Viehstall umgebaut wurde. Kartoffeln werden inzwischen auf 33 Hektar geerntet. Sie gibt es an 365 Tagen im Jahr, aber nur rund zehn Prozent der Ernte werden selbst verkauft, das Gros geht an die Supermärkte. „Das Konsumverhalten hat sich verändert “, findet Andree Petersen.

Errichtung einer Lagerhalle in Planung

Er sieht den Familienbetrieb im Spannungsfeld von konventioneller Landwirtschaft, steigenden Kosten, Nachhaltigkeit und eher stagnierenden Preisen für landwirtschaftliche Produkte. „Wir versuchen sparsam mit Düngemitteln umzugehen, setzen auch auf Pflanzenschutz, um die Kraut- und Knollenfäule zu verhindern, achten aber natürlich auch darauf, unsere Böden nicht zu versauen“, erklärt der Hofinhaber.

Demnächst soll eine große Lagerhalle mit optimierter Kühlung errichtet werden. Eine Einlagerung von Kartoffeln bei einer Temperatur von 4,5 Grad verhindert für längere Zeit eine Keimung der Erdäpfel ohne den Einsatz von chemischen Produkten.

Für die 500 Hühner herrscht derzeit Stallpflicht

Seit 2018 bietet der „Landhof Petersen“ auch eigene Eier an. An die 500 Hühner liefern bis zu 400 Eier am Tag. „Da wir nicht zukaufen, haben wir Ostern immer einen Engpass“, berichtet Frauke Petersen. Zwei Mal im Jahr wird das Federvieh geschlachtet und als Suppenhuhn direkt verkauft. Normalerweise werden zwei „Hühner-Mobile“ von Standort zu Standort geschoben. Im Moment herrscht allerdings Stallpflicht – wegen der Vogelgrippe .

Die Öffnungszeiten des „Landhofs Petersen“ sind montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr.

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