Zehn Jahre Gottorfer Barockgarten

Viel Regen, wenige Gäste

Viel Regen, wenige Gäste

Viel Regen, wenige Gäste

Sven Windmann/SHZ
Schleswig
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Foto: Sven Windmann

Schlechtes Wetter macht der Geburtstagsfeier im Gottorfer Barockgarten einen Strich durch die Rechnung.

Es war eine Mischung aus Enttäuschung, Galgenhumor und einer „Man kann es ja eh nicht ändern“-Stimmung, die am Freitag unter den vielen Mitarbeitern der Landesmuseen herrschte, die sich im Barockgarten versammelt hatten. Dort sollte eigentlich ein rauschendes Fest zum zehnjährigen Geburtstag der Wiedereröffnung der Anlage gefeiert werden. Aber Pustekuchen: Das Wetter hatte irgendwie etwas dagegen.

Und so kamen statt der erhofften mehreren hundert nur ein paar Dutzend Besucher. „Aber immerhin. Hätte ja sein können, dass gar keiner kommt“, meinte Ulrich Schneider, der Leiter des Barockgartens, der sich extra in Schale geworfen hatte und nun etwas verloren im Regen stand – und dennoch lächelte. Gleiches gilt für Kirsten Baumann, die Direktorin des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. Eigentlich wollten die beiden zu Beginn des Festes ein paar einführende Worte sprechen – allein die Zuhörer fehlten.

Einige Hartgesottene trudelten dann aber doch nach und nach ein und schlenderten über die matschigen Wege. Vor dem Globus, in dem die Besucher zur Feier des Tages kostenlos fahren konnten, bildete sich gar eine kleine Warteschlange. Und als Kirsten Baumann eine Etage tiefer noch einmal den „Masterplan“ für Schloss Gottorf vorstellte, waren die meisten der Stühle, die dort aufgestellt waren, besetzt.

Im Zelt, das man direkt vor dem Globushaus aufgebaut hatte, herrschte hingegen tote Hose. „Leider. Das ist wirklich schade, denn wir hatten einiges vor“, meinte „Barockdame“ Astrid Bade, die gemeinsam mit ein paar Kolleginnen insbesondere auf Kinder wartete, um ihnen historische Tänze beizubringen. Allerdings vergeblich. Auch die Steckenpferde, die Wilfried Diers von den Werkstätten für die kleinen Gäste bereitgestellt hatte, blieben unberührt stehen. Ebenso fiel das Boule-Turnier, um das sich Kay Wendt kümmern wollte, ins Wasser. „Pech gehabt“, meinte er.

Violetta Tomfohrde und Michael Thomsen gehörten derweil zu den wenigen, die sich vom Wetter nicht abschrecken ließen. „Wir haben uns gedacht, ein paar Leute müssen ja kommen. Und es ist ja auch schön hier“, meinte Thomsen, während die beiden in historische Gewänder schlüpften und damit – als gerade kurz die Sonne durch die Wolken guckte – durch den nassen Kies „lustwandelten“, wie er sagte. „Wir machen alles mit hier. Der Vorteil an dem Wetter ist ja, dass man nicht lange warten muss“, meinte der Schleswiger. Auch Anne und Andreas Pfluger wollten sich durch Wind und Wetter nicht die Stimmung verderben lassen. „Das gehört hier oben wohl dazu“, meinten die beiden, die kürzlich aus Süddeutschland nach Schleswig gezogen sind und trotz der geringen Resonanz auf das Fest begeistert von dem kostenlosen Angebot waren. „Wir finden es toll hier“, meinte sie.

Und so war dann auch der Abschluss des Festes für alle versöhnlich: Beim Konzert der Schleswiger Husaren regnete es zwar noch immer, dafür waren mehr als 100 Besucher ins Zelt im Barockgarten gekommen.

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