Bewerbung für Modellprojekt

Trotz Corona: Die Schlei will wieder Urlauber einladen

Trotz Corona: Die Schlei will wieder Urlauber einladen

Trotz Corona: Die Schlei will wieder Urlauber einladen

Gero Trittmaack/shz.de
Schleswig
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Auf dem fahrrad lässt sich die Schönheit von Schlei und Ostsee in gemütlichem Tempo an frischer Luft erleben. Foto: Michael Staudt

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Ostseefjord Schlei bereitet Bewerbung vor: Ab 19. April sollen Hotels und Ferienhäuser an der Schlei geöffnet werden.

„Wir wollen zeigen, dass Urlaub in Pandemiezeiten mit Auflagen und intelligenten Konzepten verantwortungsvoll möglich ist“, gibt der Kieler Wirtschafts- und Tourismusminister Bernd Buchholz in seiner Pressemitteilung zu den touristischen Modellprojekten im Lande zu Protokoll.

Während Kanzlerin Angela Merkel vehement härtere Corona-Einschränkungen fordert, versucht man in Schleswig-Holstein erste vorsichtige Schritte zurück in die Normalität: Das Konzept sieht vor, in regional abgegrenzten Bereichen für einen Zeitraum von vier Wochen wieder Tourismus zuzulassen – abgesichert durch ein dichtes Netz aus Testungen, digitaler Nachverfolgung, wissenschaftlicher Begleitung und unter den strengen Blicken der Gesundheitsämter sollen ab dem 19. April wieder Urlauber kommen dürfen.

„Wir sind für ein solches Projekt bestens geeignet“, sagt Max Triphaus, der Geschäftsführer der Tourismus-Organisation Ostseefjord Schlei GmbH, die vor allem mit Naturerlebnissen Fahrradtouren, Langsamkeit und dem weiten Blick für die Region wirbt. Triphaus arbeitet zurzeit an dem recht komplizierten Konzept, das die Basis der Bewerbung sein soll. Bis zum 7. April muss das Papier im Ministerium eingegangen sein – und es gibt noch viel zu tun. „Wenn ich heute etwas Konkretes sage, kann es morgen schon wieder Vergangenheit sein“, sagt Triphaus. Das gilt natürlich auch für das gesamte Konzept, das nur in Regionen stattfinden kann, in denen die Inzidenz unter 100 liegt. Steigt der Wert für drei Tage über diese Grenze, ist das Projekt beendet.

Wir sind für ein solches Projekt bestens geeignet.

Max Triphaus, Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GmbH

Triphaus ist trotz dieser Unwägbarkeiten überzeugt, dass das Modell an der Schlei funktioniert. Welche Hotels oder Ferienhäuser im Angebot sein werden, wenn die Ostseefjord Schlei den Zuschlag erhält, steht noch längst nicht fest, für den Touristiker ist jedoch klar, dass das Projekt für die gesamte Schleiregion gelten soll. Und zwar möglichst flächendeckend. „Mitmachen“, so Triphaus, „kann jeder Beherbergungsbetrieb rund um die Schlei, der sich zu unserem Konzept bekennt und es unterschreibt.“ Ob und inwieweit auch Restaurants in den Versuch eingebunden werden können, ist noch ungeklärt. „Aber das ist möglicherweise schwierig“, sagt Triphaus. In den Ausschreibungsunterlagen des Ministeriums wird eine Möglichkeit zumindest angedeutet. Dort ist von „Beherbergungsbetrieben zur Selbstversorgung“, aber auch von „Beherbergungsbetrieben unter Öffnung gastronomischer Angebote“ die Rede.

Fest steht dagegen für Triphaus, dass andere touristische Angebote, wie beispielsweise Museen, in das Angebot mit einbezogen werden können. „Die werden ja ohnehin jetzt geöffnet und haben ihre eigenen Corona-Konzepte“, sagt er. Auch die Tolk-Schau wäre ein mögliches Angebot für die Gäste in Corona-Zeiten.Weniger Probleme bereiten die natürlichen Anziehungspunkte der Schlei-Region: Ein Spaziergang auf der Geltinger Birk oder an der Großen Breite – das sollte immer gefahrlos möglich sein.

Start frühestens am 19. April

Die Bewerbung der Ostseefjord Schlei muss bis zum 7. April im Ministerium eingegangen sein, die Entscheidung soll in der darauf folgenden Woche im Einvernehmen mit den zuständigen Gesundheitsämtern fallen. Die ersten „Modell-Touristen“ sollen nach dem Willen des Ministeriums frühestens am 19. April anreisen.

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