Corona-Maßnahmen

Testpflicht: Großer Aufwand für die Schleswiger Schulen

Testpflicht: Großer Aufwand für die Schleswiger Schulen

Testpflicht: Großer Aufwand für die Schleswiger Schulen

Stephan Schaar/shz.de
Schleswig
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Die meisten Schüler haben den richtigen Umgang mit den Antigen-Schnelltests in kurzer Zeit gelernt. Foto: Marle Liebelt

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Ab Montag gilt an allen Schulen die Corona-Testpflicht. Der Aufwand für die Lehrkräfte ist hoch, aber alle ziehen mit.

In den Unterricht dürfen Schüler ab Montag nur noch mit einem negativen Antigen-Schnelltest, der nicht älter als drei Tage sein soll. Für die Schulen bedeutet die neue Vorschrift erneut einen erheblichen Mehraufwand, aber vom Hausmeister bis zur Schulleitung ziehen alle an einem Strang, um die Sicherheit des Schulbetriebs zu erhöhen.

„Seit Mittwoch bereiten wir uns auf die kommende Testpflicht vor“, erklärt Andrea Schönberg, Leiterin der Dannewerkschule. In einer Videokonferenz hat sie die Maßnahmen mit den Lehrkräften besprochen und dann die Eltern informiert, dass diese ihren Kindern eine Einverständniserklärung, eine qualifizierte Selbstauskunft über einen eigens durchgeführten Test oder eine aktuelle Bescheinigung eines Testzentrums mitgeben müssen. „Der Aufwand ist schon enorm“, sagt die Schulleiterin.

Jeder einzelne Schüler muss überprüft werden

Am Montagmorgen sollen die Schüler sich dann erstmal vor der Schule jeweils im Kreis ihres Jahrganges versammeln. „Zum Glück verfügen wir an der Dannewerkschule über viel Platz und haben schon länger eigene Sammelplätze für jeden Jahrgang eingerichtet“, so Schönberg. Dort übernehmen dann die Klassenlehrkräfte ihre Klassen und überprüfen die Nachweise und Einverständniserklärungen jedes einzelnen Schülers. Die Kinder ohne aktuellen Test können ihren Selbsttest dann vor Ort machen und bei fehlenden Einverständniserklärungen, müssen die Eltern nochmal kontaktiert werden.

Wichtig ist, dass die für alle recht schwierige Situation von uns aufgefangen wird.

Andrea Schönberg, Leiterin der Dannewerkschule

„Wir sind selbst gespannt, wie das laufen wird“, sagt Andrea Schönberg. „Wichtig ist, dass die für alle recht schwierige Situation von uns aufgefangen wird und wir den Kindern auch die Angst nehmen, falls ein Test mal positiv ausfällt.“ Die Lehrkräfte haben mit den freiwilligen Selbsttests bereits Erfahrung gesammelt. Bisher waren alle Tests an der Schule negativ.

Schüler kommen mit Selbsttests gut zurecht

Auch an der Lornsenschule mit mehr als 700 Schülerinnen und Schülern ist der betriebene Aufwand beträchtlich, sagt Schulleiter Carsten Schmolling. „Wir finden es aber komplett richtig, jetzt alle zu testen, auch alle Mitarbeiter. Nur so können wir die Sicherheit in der Schule erhöhen.“ Seine Schüler seien auch mit den freiwilligen Selbsttests sehr gut zurechtgekommen, erklärt Schmolling. Nach einer fast dreistündigen Planungssitzung sieht er sein Team insgesamt sehr gut vorbereitet. „Auch die Eltern unterstützen uns, wo sie können und sind sehr umsichtig und vorsichtig. Bei dem kleinsten Schnupfen bleiben die Kinder vorsichtshalber zu Hause“, sagt der Schulleiter.

 

Wir finden es komplett richtig, jetzt alle zu testen, auch alle Mitarbeiter.

Carsten Schmolling, Schulleiter Lornsenschule

„Natürlich wird die Kontrolle der Nachweise und das Testen vor Ort in den Klassen einige Unruhe in den Schulbetrieb bringen. Aber die Sicherheit erfordert das, und der Aufwand und Zeitverlust in der bisherigen Teststraße in der Aula war noch größer“, so Schmolling. Zum Start am Montagmorgen sind auch Kollegen, die eigentlich Freistunden hätten, mit eingeplant, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Danach sind zwei Mal wöchentlich Testungen geplant. „Und das wird dann wohl auch bis zum Ende des Schuljahres so weitergehen“, meint Carsten Schmolling.

Auch logistisch sind die vielen Tests eine echte Herausforderung. Sie werden für alle Schleswiger Schulen an einem zentralen Abholungsort angeliefert und dann zumeist von den Hausmeistern auf die jeweiligen Schulen verteilt. Hier müssen die Großpackungen zu Test-Sets portioniert werden, was auch nochmal viel Zeit kostet. „Da packen aber alle mit an, auch ich als Schulleiter. Das klappt gut“, freut sich Schmolling. Nach der Dokumentation jedes einzelnen Tests werden die benutzten Sets in doppelwandigen Müllsäcken fachgerecht entsorgt.

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