Wildvögel

Storchennest wird für die Brutsaison vorbereitet

Storchennest wird für die Brutsaison vorbereitet

Storchennest wird für die Brutsaison vorbereitet

Peter Mai/shz.de
Tarp
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Arbeit mit Hubwagen: Das Tarper Storchennest wird für die neue Storchensaison vorbereitet. Foto: Peter Mai

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Statt des verletzten Tarper Weibchens ist die Störchin aus Osterlangstedt in Tarp.

Schnell noch bevor die Schlechtwetterfront heran kommt, wurde das Tarper Storchennest generalüberholt. Mit einem Hubwagen, von dem eine Arbeitsbühne auf elf Meter ausgefahren werden konnte, wurde der Mitarbeiter Christoph Peters von der Firma Andresen aus Oster-Langstedt in die Höhe befördert. 

Das Nest befindet sich in elf Metern Höhe. Foto: Peter Mai

Zuerst wurde das Nest gesäubert. Es kamen eine Menge feste Substanzen dabei heraus. Diese mussten entfernt werden, damit es bei stärkeren Regenfällen keine Staunässe im Nest gibt. Diese wäre gefährlich für die junge Brut. Der Tarper Storch hielt sich die ganze Zeit beobachtend im Hintergrund auf.

Weibchen kam zuerst zurück

Der Nestanwohner Klaus Karstens berichtete, dass am 18. Februar erstmalig ein Storch zum Nest aus dem Süden zurückkam. Drei Tage später war ein zweiter Storch gekommen. Anhand der Beringung konnte Klaus Karstens feststellen, dass es sich um das Brutweibchen aus Osterlangstedt handelt. Beide überwintern in Spanien und sind dadurch schon frühzeitig wieder aus dem Winterquartier zurück.

Am 8. März kam dann das Tarper Brutmännchen aus Afrika zurück. Aus Afrika ist es doppelt so weit wie aus Spanien. Es begann zuerst ein Kampf ums Nest, den der Tarper Storch erfolgreich abwehrte. Nun warten alle Anwohner und Storchenfreunde darauf, dass das Weibchen möglichst bald zurück kommt, die Eier legt und das Brutgeschäft beginnt.

Störchin in Stromleitug verletzt

Im letzten Jahr hatte es um das Tarper Storchenpaar ein Drama gegeben. Das Weibchen war in eine Hochspannungsleitung geflogen und hatte sich den Flügel gebrochen, war damit flugunfähig. Das Männchen saß danach allein auf den fünf Eiern, konnte jedoch Brüten und Futtersuche nicht schaffen. In einer aufwendigen Tagesaktion wurden dann mit einem Kescher und angebauter Kamera die fünf Eier aus dem Nest geholt und nach Erfde in die Storchenaufzuchtstation gebracht und weiter bebrütet.

Am Ende durchbrachen vier Storchenküken die Eierschalen. Sie wurden aufgezogen und sind auch im letzten Herbst ins Winterquartier nach Afrika gezogen. Die verletzte Störchin befindet sich übrigens immer noch in Erfde, wird dort auch bleiben.

Die ganze Aktion war auf Initiative von Asmus Petersen zustande gekommen. Vom Bürgermeister Peter Hopfstock hatte er das Go für die Aktion mit Hubwagenanmietung erhalten, immerhin eine höhere dreistellige Summe. „Wir freuen uns immer sehr über die Störche, über die Jungen und das ganze Drumherum“, sagt er. Das Tarper Treenetal, der stehengebliebene Strommast in der Natur, da müssen sich die Störche wohl fühlen, so seine feste Überzeugung. Auch Dr. Karl Most als Vorsitzender vom Naturschutzverein Obere Treene unterstützt die Aktion tatkräftig und finanziell.

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