PROBLEM FÜR DIE MINDERHEITEN

SSW-Chef Flemming Meyer besorgt wegen nationalistischer Tendenzen

SSW-Chef Flemming Meyer besorgt wegen nationalistischer Tendenzen

SSW-Chef Meyer besorgt wegen nationalistischer Tendenzen

shz.de
Kiel
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Nach seinem Abschied aus dem Parlament wird Flemming Meyer noch bis 2021 Vorsitzender des SSW bleiben. Foto: dpa/shz

Vielen sei der Unterschied zwischen national und nationalistisch nicht mehr klar, sagt der ehemalige Lehrer.

Dem SSW-Vorsitzenden Flemming Meyer bereiten zunehmender Nationalismus und Populismus Sorgen. „Wenn es jetzt nur ein deutsches Phänomen wäre, dann würde ich das ganz gelassen nehmen“, sagte Meyer. Das habe es bereits in der Vergangenheit gegeben, als die NPD einige Wahlerfolge erzielte. „Das ist sehr schnell vorübergegangen. Aber das, was wir jetzt merken, ist ja nicht ein deutsches Phänomen, sondern das ist europaweit.“

Gerade für die Minderheiten im Land sei das eine kritische Situation, sagte Meyer. „Wir müssen sehr aufmerksam sein, dass man uns mit denen nicht in einen Topf wirft."

Er bemerke zunehmend, dass viele Menschen den Unterschied zwischen national und nationalistisch nicht unterscheiden können. „Ich bekenne mich dazu, dass ich nationale Minderheit bin. Aber ich bin kein Nationalist.“

Minderheiten müssen Unterschied klar darstellen

Es gebe Situationen, wo die nationalen Minderheiten „mit diesen rechten Vögeln“ in einen Topf geworfen würden, sagte Meyer. „Mit denen will ich nichts zu tun haben.“

Aufgabe der Partei der dänischen und friesischen Minderheit im Norden müsse es daher sein, diesen Unterschied klar darzustellen. Der sei leicht zu erklären, sagte der ehemalige Lehrer:

„Ich bin national und deshalb sage ich: Das Dänische, das passt gut zu mir. Ein Nationalist würde immer sagen: Das Dänische muss zu allen passen", so Flemming Meyer.

 Nach knapp elf Jahren im Landtag hat der 68-Jährige sein Mandat zum 1. August niedergelegt. Vorsitzender des SSW will Meyer bis 2021 bleiben. Seit 2005 lenkt er die Geschicke der Partei. Im kommenden Jahr tritt sie voraussichtlich erstmals nach Jahrzehnten wieder zur Bundestagswahl an.

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