Flensburger Rotary-Clubs

Sprachförderung in der Kita – Projekt endet nach acht Jahren

Sprachförderung in der Kita – Projekt endet nach acht Jahren

Sprachförderung in der Kita – Projekt endet nach acht Jahren

Flensburger Tageblatt/shz.de
Flensburg
Zuletzt aktualisiert um:
Sprachförderung im Kindergarten: Fachleute sehen hier Defizite. Foto: imago stock&people

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Gleichzeitig fällt auch der Zuschuss des Landes für Sprachförderung im Kindergarten weg.

Seit 2012 haben die Flensburger Rotary-Clubs Sprachförderung für Kinder aus Einwandererfamilien in Flensburger Kindertagesstätten finanziert. Aufgrund der Corona-Pandemie hat das Projekt zuletzt pausiert, und im Sommer wird es nicht mehr verlängert.

„Rotarische Projekte sind in der Regel auf drei Jahre angelegt“, erklärt Richard Hanisch vom Rotary-Club Nordertor. Er hatte das Projekt 2012 als Clubpräsident auf den Weg gebracht, gemeinsam mit seinen damaligen Präsidentenkollegen der beiden anderen Flensburger Rotary-Clubs, Werner Neugebauer und Bent Borg. Zwei Mal wurde das Projekt seither verlängert.

 

Sprachförderung muss so früh wie möglich beginnen. In der Grundschule ist es zu spät.

Rotarier Richard Hanisch

Zum Abschluss zieht Hanisch ein rundum positives Fazit: „Grundschullehrer bestätigen, dass die Kinder, die an dem Projekt teilgenommen haben, aufgeweckter sind, selbstsicherer und wesentlich sprachliche Vorteile im Unterricht haben.“

Die Rotary‐Clubs hatten die jährlichen Kosten in Höhe von 7500 Euro übernommen. Die fachliche Begleitung erfolgte durch das DaZ‐Zentrum des Schulamtes Flensburg. Das Konzept hatte Susanne Yalim, die Leiterin des DaZ-Zentrums, verfasst. Ihre Kollegin Simone Nützelberger gewann für den Unterricht Lehramtsstudentinnen von der Europa-Universität Flensburg. 64 Kinder sind jeweils für zwei Jahre acht Stunden wöchentlich an die deutsche Sprache und den deutschen Alltag herangeführt worden. Dabei ging es auch um Themen wie Einkaufen oder Straßenverkehr. Zwölf Lehramtsstudentinnen haben Erfahrungen über den Unterricht mit Mitgrationskinder gesammelt. Zwei der Studentinnen schrieben darüber ihre Bachelor-Arbeiten.

Hanisch: „Wir alle brauchen berufstätige Bürger mit einem gesicherten Einkommen“. Seine Forderung: „Sprachförderung muss so früh wie möglich beginnen. In der Grundschule ist es zu spät.“

Hanisch bedauert, dass es zwar viele Appelle zur besseren Sprachförderung in den Kitas gebe, auf politischer Ebene in den vergangenen Jahren aber wenig geschehen sei.

 

Mehr lesen

Kulturkommentar

Meinung
Uffe Iwersen/ BDN-Kulturkonsulent
„Von Jugend für Jugend“