Störche

Risum-Lindholmer helfen bei Familienplanung nach

Risum-Lindholmer helfen bei Familienplanung nach

Risum-Lindholmer helfen bei Familienplanung nach

Arndt Prenzel/shz.de
Risum-Lindholm
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Storch 7T113 ist schon seit drei Wochen in Risum-Lindholm und bereitet das Nest vor. Doch wo bleibt seine Störchin? Foto: Arndt Prenzel

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Seit knapp drei Wochen ist der Vogel da und bereitet das Nest vor. Seine Angebetete ist wohl noch auf der Rückreise.

Warten ist derzeit im Ponyhof von Peter Lewe Rasmussen und Anna Petersen in Risum-Londholm angesagt. Tag für Tag schauen die beiden zusammen mit ihrem Storch in den blauen Himmel.

Gemeinsam mit „Meister Adebar“, der das Nest tagtäglich edel herausputzt und immer wieder mächtig klappert, warten sie auf die Störchin. „Drei Wochen ist er schon da“, sagt Anna Petersen.

Das Männchen erschien am 15. März, nachdem er vorher noch in Smedager (DK) über eine Webcam erkannt worden war. „Nach einer Stippvisite in Tarp am 16. März erschien er hier wieder am 20. März.“

Die beiden Nordfriesen sind Tierliebhaber aus Passion. Sie möchten, dass sich die Storchenpopulation im Norden wieder verbessert. Als sie mit ihrem Thema Storch bei Bürgermeister Hans Bruhn vorstellig wurden, sagte dieser sofort Unterstützung der Gemeinde zu.

Alte Nisthilfen vorhanden

Wie in vielen anderen Dörfern sind auch in Risum-Lindholm alte Nisthilfen vorhanden. „Überall muss der Reisig-Ring erneuert werden“, erklärte Peter Lewe Rasmussen. Hans Bruhn sorgte für zwei neue Masten samt Aufbau. In der Grundschule wurde Hausmeister Peter Hamann aktiv.

Nun könnte es in Risum-Lindholm also losgehen mit der Nachwuchspflege. Doch dazu müssen sich die Vögel erst einmal treffen. „Die beiden Störche haben sich letztes Jahr diesen Standort ausgewählt“, berichtet Anna Petersen. „Wir vermuten, dass die Dame noch auf dem Rückflug von Afrika auf der längeren östlichen Route ist.“

Monogame Tiere

Störche sind monogam beziehungsweise nesttreu, so dass noch Hoffnung besteht. Der mit der Nr. 7T113 gekennzeichnete Storchenmann stammt aus Satrup, dort wurde er beringt. Seine Herzensdame lernte er möglicherweise in Dänemark kennen. Von dort zog es beide nach Risum-Lindholm.

Bruterfolge sind hierzulande eher selten, was neben dem Wetter auch am Rückgang der Grünlandflächen liegt. Peter Lewe Rasmussen und Anna Petersen haben vor 14 Jahren ihr Nest plus Nest aufgestellt. Bislang wurde das Nest in Risum-Lindholm lediglich dann und wann als Raststätte für durchreisende Störche benutzt.

Internet-Tagebuch

Die beiden führen im Internet Tagebuch über die Besuche. „Hier kann jeder nachlesen, was los ist“, so Peter Lewe Rasmussen. Ansprechpartner ist Jörg Heyna, von der Arbeitsgemeinschaft Storchenschutz beauftragter „Weißstorch-Gebietsbetreuer“ für die nördlichen Landkreise.

„Bis Mitte Mai müssen sich die Paare gefunden haben“, erklärt der Experte. „Danach ist ein Bruterfolg unwahrscheinlich.“ Den Standort Ponyhof kennt er natürlich und bewertet ihn positiv für werdende Storchfamilien.

Reiterhof

Peter Lewe Rasmussen und Anna Petersen bilden hier ab April kleine Reiter aus. „Nur die Vier- bis Neunjährigen“, sagt Anna Petersen. „Die Nachfrage ist groß.“ Geschwisterkinder können sich beim Warten über einen kleinen Zoo freuen: Enten, Gänsen, Hühnern, Pfauen, Fasanen, Papageien und Sittichen können bestaunt werden. Kaninchen, Schafe und Ziegen darf man sogar streicheln.

Vielleicht kommt es nun bald zum Anschauungsunterricht: Störche paaren sich zum Teil mehrmals in der Stunde. Möglicherweise ist das der Grund, um den Storch als Symbol der Fruchtbarkeit erscheinen zu lassen.

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